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Urnen bald im Garten und auf dem Kamin?

Archivmeldung vom 23.07.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sachsen-Anhalter sollen die Urnen mit der Asche von Verstorbenen bald mit nach Hause nehmen, auf den Kaminsims stellen oder im Garten begraben können. Sozialminister Gerry Kley (FDP) will noch im Herbst den Entwurf eines neuen Bestattungsgesetzes vorlegen, dessen gravierendste Änderung die Aufhebung des Friedhofszwangs für Urnen ist. Das schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstag-Ausgabe).

In den Benelux-Staaten oder der Schweiz sei dies seit langem möglich, in Sachsen-Anhalt jedoch nicht, so Kley. Selbst die Bestattung in so genannten Friedwäldern, die in einigen Bundesländern erlaubt sei, ist hierzulande nicht statthaft. Kley sagte, er wisse aber, dass nicht selten versucht werde, die geltenden gesetzlichen Bestimmungen zu umgehen, um eine Urne mit nach Hause nehmen oder die Asche am Lieblingsort des Verstorbenen verstreuen zu lassen. „Wir wollen dies jetzt legalisieren, deregulierend eingreifen und die persönliche Selbstbestimmung jedes Einzelnen stärken“, sagte der Minister. Nicht zuletzt hätten wirtschaftliche Zwänge - wie der Wegfall des Sterbegeldes - und eine höhere Mobilität zu einer veränderten Trauerkultur geführt. Dem wolle man Rechnung tragen.

Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung

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