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G20-Krawalle: Hamburgs Polizeipräsident entlastet Rote Flora

Archivmeldung vom 08.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Rote Flora (2017)
Rote Flora (2017)

Von Jonke Suhr - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=58382210

Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer sieht hinter den schweren Ausschreitungen und Plünderungen zum G20-Gipfel einen "internationalen Mob". Das autonome Zentrum Rote Flora habe hingegen keine aktive Rolle gespielt, sagte er dem "Spiegel": "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das aktiv von der Flora ausging. Ich denke, es ist ihnen aus dem Ruder gelaufen."

Wie bei der Demonstration "Welcome to Hell" habe es im Schanzenviertel vielmehr eine Gruppe gegeben, die jenseits aller Vermittelbarkeit agiert habe: "Sie war nicht steuerbar, nicht von den selbst ernannten Sprechern der Roten Flora, nicht vom Viertel." Ähnlich sieht Meyer die Täter, die am Morgen des 7. Juli auf der Elbchaussee Autos in Brand setzten: "Sie kamen mutmaßlich aus einer Gruppe, die wir am Rondenbarg gestoppt hatten." Gut 70 Personen seien festgesetzt worden, der Rest sei geflüchtet. Sie hätten auch Ziele angegriffen, "die nichts mehr mit dem zu tun hatten, was in der autonomen Szene vermittelbar ist" – darunter das Auto eines Seniorendienstes.

Meyer räumte ein, es habe an diesem Morgen "zu lange gedauert", bis die Polizei erschienen sei. Die Bilder seien für ihn "heute noch schwer zu ertragen". Zu den Ausschreitungen im Schanzenviertel sagte Meyer, er könne das Gefühl der Bürger verstehen, die sich von der Polizei im Stich gelassen fühlten: "Wir haben vielen Bürgern etwas zugemutet, was auch für uns schwer auszuhalten war." Als es zu Plünderungen kam und geräumt werden sollte, wäre es für die regulären Kräfte aber lebensgefährlich gewesen, allein vorzugehen. Deshalb hätten erst Spezialkräfte hinzugeholt werden müssen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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