Jeder elfte Beschäftigte pflegt mittlerweile Angehörige
Archivmeldung vom 06.02.2018
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Freigeschaltet durch André OttJeder elfte Beschäftigte in Deutschland kümmert sich nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) zusätzlich noch um einen pflegebedürftigen Angehörigen. 71 Prozent der Betroffenen haben jedoch zeitliche Probleme, um beide Aufgaben unter einen Hut zu bringen, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Demnach sind mittlerweile neun Prozent der Berufstätigen zusätzlich mit privaten Pflegeaufgaben betraut. Unter den älteren Beschäftigten ab 60 Jahre kümmert sich sogar bereits jeder fünfte um pflegebedürftige Angehörige. Pro Woche werden dafür im Schnitt 13,3 Stunden aufgewendet. Bei jedem fünften Beschäftigten sind es sogar 20 Wochenstunden und mehr. Laut DGB bekommen aber lediglich fünf Prozent der Betroffenen in ihren Unternehmen zusätzliche Auszeiten für die Pflege von Angehörigen. 61Prozent sagen, dass ein solches Angebot für sie hilfreich wäre.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte Politik und Arbeitgeber zum Handeln auf. "Einmal mehr wird sichtbar, wie wichtig mehr Arbeitszeitsouveränität für die Beschäftigten ist, um Privates mit dem Berufsleben vereinbaren zu können", sagte Buntenbach "Deshalb brauchen wir einen besseren gesetzlichen Rahmen für selbstbestimmte Arbeitszeiten und von den Arbeitgebern mehr zeitliche Flexibilität mit finanzieller Unterstützung", so die Gewerkschafterin.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)