Christa Goetsch spricht sich für sechs gemeinsame Schuljahre und eine Entschleunigung in der Bildungspolitik aus
Archivmeldung vom 14.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittChrista Goetsch, Fraktionsvorsitzende der GAL in Hamburg, kritisiert die nicht durchdachten Reformen in der Schul- und Bildungspolitik der letzen Jahre. "Ich möchte langsame Reformen und nicht die Brechstangen-Methode anwenden", erklärte die Spitzenfrau der Hamburger Grünen bei der ZEIT MATINEE in den Hamburger Kammerspielen.
"Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Idee 100 Blumen im Schulsystem blühen zu lassen nicht funktioniert", sagte Christa Goetsch. Im Jahr 2010 soll es zu einer Neuordnung im Hamburger Schulsystem kommen, "die tatsächlich funktioniert".
Bei der Veranstaltung der ZEIT, die von dem Herausgeber Josef Joffe und der ZEIT-Reporterin Susanne Gaschke moderiert wurde, sprach sich Christa Goetsch für ein längeres gemeinsames Lernen von sechs Jahren aus und forderte mehr Individualität im Unterricht ein. Weitere Kernelemente sollen kleinere Klassen und neue Unterrichtsmethoden sein, die mehr Gruppen- und Projektarbeit beinhalten. Um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, sollen die Lehrer eine zweijährige Fortbildung absolvieren und sich auf regionalen Schulkonferenzen untereinander mehr austauschen. "Die Lehrer müssen lernen mit der entstehenden Heterogenität in den Klassen umzugehen".
Das Zwei-Säulen Modell mit Gymnasien und Stadtteilschulen sieht nach Vorstellung von Christa Goetsch auch kein Sitzen bleiben mehr vor. Auf die Frage was mit Schülern passieren solle, die am Endes des Schuljahres gewisse Leistungen nicht erfüllen, plädierte die Spitzenfrau der GAL für eine "Summer School" nach amerikanischem Vorbild. "Durch diese Art der Förderung werde die Hansestadt keine Talente mehr verschenken".
Quelle: DIE ZEIT