SPD fordert von Grünen Zustimmung zur Vorratsdatenspeicherung
Archivmeldung vom 20.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer SPD-Innenpolitiker Dirk Wiese fordert von den Grünen, ihren Widerstand gegen die Vorratsdatenspeicherung aufzugeben. "Hier blockieren seit Jahren die Grünen im Bund eine effektive, zeitgemäße und verhältnismäßige Regelung zur IP-Adressenspeicherung", sagte der Vizechef der SPD-Bundestagfraktion den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wiese forderte von den Grünen eine "realitätsnahe" Sicherheitspolitik.
Der SPD-Innenexperte verwies auf das nach der islamistischen
Messerattacke in Solingen von der schwarz-grünen Landesregierung in
Nordrhein-Westfalen beschlossene Sicherheitspaket: "Viele vernünftige
Maßnahmen werden aufgegriffen, einige nehme ich verwundert zur Kenntnis,
weil die Grünen im Bund hier keineswegs so eindeutig sind", sagte
Wiese. In dem Paket fordert die NRW-Landesregierung, Sicherheitsbehörden
die Vorratsdatenspeicherung zu erlauben.
Die Koalition in
Nordrhein-Westfalen will zudem Asylverfahren von Personen aus Staaten
mit einer Anerkennungsquote unter fünf Prozent beschleunigen. Auch hier
wünsche er sich Bewegung von den Grünen auf Bundesebene, sagte Wiese.
Die Grünen blockierten aber seit Jahren die Einstufung der
Maghreb-Länder Algerien, Marokko und Tunesien als sichere
Herkunftsstaaten.
Die NRW-Regierung will den Sicherheitsbehörden
zudem erlauben, mögliche Gefährder mithilfe von Computerprogrammen
anhand vorhandener Daten, etwa Fotos im Internet, zu identifizieren.
Dies plant auch die Bundesregierung. In dem Punkt seien die Grünen in
Nordrhein-Westfalen aber "deutlich pragmatischer und zielorientierter
unterwegs" als in der Ampel-Koalition, kritisierte Wiese. "Mit einer
vergleichsweise realitätsnahen Politik, wie in NRW gezeigt, wären wir
mit den Grünen im Bundestag bei Sicherheitsfragen schon einen wichtigen
Schritt weiter."
Quelle: dts Nachrichtenagentur