Bundesweit einzigartig: LKA NRW rüstet im Kampf gegen Kindesmissbrauch massiv auf
Archivmeldung vom 02.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDas nordrhein-westfälische Landeskriminalamt rüstet im Kampf gegen Kindesmissbrauch massiv auf.
"Hier im LKA haben wir bald ein Team zusammen, das nahezu 100 Personen stark ist. Wir hatten den Bereich ja zunächst von zwölf auf 60 Personen aufgestockt. Und jetzt kommen noch mehr hinzu. Nicht nur die Zentrale Auswerte- und Sammelstelle für Kinderpornografie wird vergrößert, sondern auch die Bereiche, wo diejenigen sitzen, die im Netz unterwegs sind, diejenigen, die die Daten aufbereiten und IT-Lösungen weiterentwickeln, damit sie ausgewertet werden können", sagt der neue Chef des LKA, Ingo Wünsch, der "Rheinischen Post". "Das sind deutliche Investitionen in Personal und Technik. Wir haben mehrere Millionen ausgegeben, um die Technik in kürzester Zeit auf den Stand zu bringen. Das ist bundesweit einzigartig", sagte Wünsch.
Außerdem sagte Wünsch, dass eine enorme Steigerung von Verfahren wegen Missbrauchsabbildungen gebe - von 2018 auf 2019 um 67 Prozent in NRW; bundesweit auch um mehr als 60 Prozent. "Das setzt sich im ersten Halbjahr 2020 fort. Wegen sexuellen Missbrauch von Kindern haben wir eine Steigerung von fast 16 Prozent. Das liegt auch daran, dass das Thema in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und deswegen vermehr angezeigt wird. Wir sprechen hier von extremsten Missbrauchs- und Gewalttaten gegenüber Kindern", so der LKA-Chef. "Wir haben aktuell ca. 4500 Verfahren in der Bearbeitung von Missbrauchsabbildungen mit riesigen Datenmengen. Wir sind aber immer noch in dem Prozess, die alten Berge an angehäuften Fällen zu bearbeiten. Es dauert noch, bis wir in die Echtzeit-Bearbeitung gehen können", so Wünsch.
Quelle: Rheinische Post (ots)