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Leipzigs Polizeipräsident verteidigt Vorgehen seiner Beamten

Archivmeldung vom 03.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Polizeitruppen, Polizisten, Angestellte im öffentlichen Dienst (Symbolbild)
Polizeitruppen, Polizisten, Angestellte im öffentlichen Dienst (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Polizeipräsident von Leipzig, Torsten Schultze, hat das Vorgehen seiner Beamten in der Silvesternacht in Leipzig verteidigt. "Die Gewalttaten begannen von Seiten von Linksextremisten, von Verbrechern, von Unmenschen", sagte Schultze "Zeit-Online".

Man gehe von einem "geplanten und organisierten Angriff aus". Die Polizisten seien vor ihrem Einsatz in dem linksalternativen Viertel "guter Dinge gewesen". "Wir hatten geglaubt, es könnte alles relativ friedlich verlaufen", so der Leipziger Polizeipräsident weiter. Gegen 00:15 Uhr habe dann aber eine Gruppe "von etwa 20 bis 30 vermummten Personen" einen brennenden Einkaufswagen in Richtung von Polizeibeamten geschoben. "Diese haben versucht zu handeln, dabei wurden sie von ihrer Gruppe getrennt. Und diese Gelegenheit haben die Verbrecher, anders kann ich diese Leute nicht nennen, genutzt, um die Beamten zu attackieren", sagte Schultze.

Die Angreifer seien "schnell" gekommen und danach "sofort wieder in der Dunkelheit" verschwunden. Ein Polizeibeamter wurde bei dem Angriff schwer verletzt. Leipzigs Polizeipräsident räumte ein, dass er aber nicht notoperiert werden musste, wie in einer ersten Pressemitteilung der Polizei zu lesen war: "Eine Not-OP im engeren Sinn der ärztlichen Handlung gegen eine lebensgefährliche Verletzung lag nicht vor. Hier ist unsere Pressemeldung offenkundig nicht ganz eindeutig und es wäre besser gewesen, von einem dringlich erforderlichen Eingriff zu sprechen, was aber noch immer eine Not-OP im weiteren Sinn ist", so Schultze. Der Beamte sei ernsthaft verletzt gewesen.

"Ich war selbst in der Klinik und ein Arzt hat mir gesagt, dass ein Ohr des Polizisten fast abgerissen und wieder angenäht wurde", so der Leipziger Polizeipräsident. Dann heiße das für ihn: "Das war eine dringliche Operation. Denn, wenn man das nicht tut, was passiert denn dann? Deshalb ist das für mich nun im Nachgang ein semantischer Streit, den ich nicht nachvollziehen kann", sagte Schultze. Die Polizei wisse noch "nicht genau, was mit dem Helm des schwerverletzten Kollegen passiert" sei. Man gehe davon aus, "dass der Helm von seinem Kopf gerissen wurde, denn anders kommt man ja nicht an die Ohren heran, aber die genauen Umstände müssen noch geklärt werden".

Unverständnis äußerte der Leipziger Polizeipräsident bezüglich der Vorwürfe, die Beamten seien in der Silvesternacht aggressiv aufgetreten und hätten schon vor Mitternacht durch Personenkontrollen die Stimmung aufgewiegelt. "Wir gehen nicht ans Connewitzer Kreuz, um dort Menschen zu verletzten", sagte Schultze "Zeit-Online". Er könne nicht glauben, "dass die Gesellschaft möchte, dass wir weglaufen, wenn Straftaten passieren". Polizeiarbeit sei immer auf Deeskalation ausgerichtet. "Wenn die Gesellschaft nicht möchte, dass wir uns als Polizei akribisch auf Einsätze vorbereiten, dann soll die Gesellschaft das bitte auch mehrheitlich äußern", so der Leipziger Polizeipräsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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