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Spritkonzerne haben E10-Strafgeld bereits auf Autofahrer umgelegt

Archivmeldung vom 29.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Mineralölwirtschaft hat Vermutungen von Verbraucherschützern bestätigt, wonach Tankstellen bereits seit dem Frühjahr zusätzlich Geld bei den Autofahrern einsammeln, die sich weigern, Benzin mit einem höheren Ethanolanteil (E10) zu tanken. "Durch jeden Liter herkömmlichen Superbenzins E5, der bei uns getankt wird, entsteht eine Fehlmenge, die es uns unmöglich macht, die geforderte Biokraftstoffquote zu erreichen", sagte Karin Retzlaff, Sprecherin des Mineralölverbandes MWV, am Sonntag dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel". Daher würden die beteiligten Unternehmen "rund zwei bis drei Cent" auf jeden verkauften Liter Superbenzin (E5) aufschlagen.

Der Gesetzgeber hatte die Mineralölbranche schon vor Jahren verpflichtet, den Anteil von Biokraftstoffen an der verkauften Kraftstoffmenge anzuheben. In diesem Jahr müssen die Unternehmen eine Beimischungsquote bei Diesel und Benzin im Schnitt von 6,25 Prozent erreichen. Das Ziel ist in Gefahr, da nur sehr wenige Autofahrer das im vergangenen Februar eingeführte Benzin mit 10 Prozent Bioethanol (E10) kaufen. Allerdings liegt die Statistik dazu frühestens im Frühjahr 2012 vor. Erst dann ist klar, ob und in welcher Höhe eine Strafe fällig wird. Dass die Konzerne schon vorsorglich bei Autofahrern kassieren, bezeichnet der MWV als Selbstverständlichkeit. "Wenn heute schon klar ist, dass die Zahlungen fällig werden, ist es betriebswirtschaftlich nur vernünftig, dass die Unternehmen dafür Rücklagen bilden", sagte Sprecherin Retzlaff. Wie viel Geld die Branche bereits extra eingenommen habe und ob es eine Rückzahlung an Autofahrer geben werde, sollte die Strafe doch geringer ausfallen, könne sie nicht sagen, berichtet die Zeitung.

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)

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