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Heiner Geißler wollte ursprünglich Mönch werden

Archivmeldung vom 23.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Heiner Geißler Bild: Heiner Geißler
Heiner Geißler Bild: Heiner Geißler

Der ehemalige Generalsekretär der CDU, Heiner Geißler, 79, wollte ursprünglich Mönch werden, gab nach zwei Jahren Noviziat aber auf, weil er nicht ohne eine Frau leben konnte. "Für mich ist damals eine Welt zusammengebrochen", sagte Geißler dem ZEITmagazin.

Der Entschluss habe ihn "heimatlos gemacht", "ich war ein entlaufender Mönch. Ich war gebrandmarkt ... Ich musste mir eine neue Welt für meine Ideale erschließen." Er sei dann politisch aktiv geworden.

Eine weitere große Krise war für Geißler der Machtkampf 1989 gegen Helmut Kohl: "Ich war niedergeschlagen, dass es in der CDU niemanden gab, der es wagte, gegen Helmut Kohl anzutreten." Selbstzweifel habe er damals nicht gehabt. Die seien erst später gekommen, als die CDU nach einem Ministerpräsidenten für Sachsen suchte: "Die wollten, dass ich das mache. Die waren wirklich in einer Notlage, aber ich wollte nicht." Er habe sich das Amt zugetraut, aber er habe nicht nach Sachsen gewollt. "Das ging bis zum Widerwillen wegen der damaligen schlechten Luft", sagte er. Die Idee, dass Kurt Biedenkopf den Posten antreten könne, sei die rettende Idee gewesen. "Er war für mich die Befreiung - die Rettung aus diesem zunächst unlösbaren Dilemma."

Wenn er auf sein politisches Leben zurückschaue, müsse er sagen: "Was mir bei allen Problemen und schwierigen Situationen immer geholfen hat, war der Gedanke, du kannst jederzeit aufhören! Ich war seelisch immer absolut unabhängig, weil mich die Vorstellung, zukünftig als Bergführer zu arbeiten, vollkommen befriedigte. Vollkommen." 

Quelle:  DIE ZEIT

 

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