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Sicherheitsexperten warnen vor Anschlägen in Deutschland

Archivmeldung vom 16.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Nach dem Anschlag auf den Boston-Marathon warnen Sicherheitsexperten in der "Bild-Zeitung" davor, dass ähnliche Anschläge auf Großveranstaltungen auch in Deutschland möglich sind.

Rainer Wendt (56), Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPOLG), sagte der "Bild-Zeitung": "Natürlich kann das auch bei uns passieren. Wir haben viele Großveranstaltungen, wie etwa Bundesliga-Spiele oder den Hamburg-Marathon, die nur schwer zu schützen sind. Die Polizei und andere Sicherheitsbehörden arbeiten Hand in Hand, um solche Anschläge zu verhindern. Aber es bleibt immer ein Restrisiko. Gegen Feigheit und Hinterhältigkeit oder gegen fanatisierte Einzeltäter kann man sich nicht schützen."

Innenexperte Dieter Wiefelspütz (66, SPD) sagte der "Bild-Zeitung": "Wir leben in einer offenen Gesellschaft und sind deshalb natürlich verwundbar. Sportveranstaltungen oder Volksfeste lassen sich nur schwer gegen Anschläge schützen. Auch wenn die Sicherheitsbehörden beste Arbeit leisten: Es gibt keine absolute Sicherheit! Terroranschläge wie in Boston sind daher prinzipiell auch bei uns möglich. Wir haben aber derzeit keine Erkenntnisse über konkrete Planungen." Jetzt gelte es allerdings zunächst, die Hintergründe der Anschläge in den USA aufzuklären, so der SPD-Politiker. Wiefelspütz warnt jedoch in der "Bild-Zeitung": "Moderne Technologien machen Anschläge dieser Art leichter. Im Internet sind Bombenbauanleitungen frei verfügbar. Potenzielle Täter können ihre Verbrechen heute am Computer planen."

Bahr läuft bei Hamburg-Marathon: "Jetzt erst recht"

Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will trotz der Anschläge in Boston beim Hamburg-Marathon am kommenden Sonntag teilnehmen. Er werde für eine Werbeaktion zur Organspende mitlaufen, kündigte Bahr in der "Welt" an. Er sagte: "Auch wenn ich nicht gut trainiert bin, möchte ich möglichst den ganzen Marathon laufen. Jetzt erst recht." Bahr zeigte sich bestürzt über die Ereignisse beim Boston-Marathon und erinnerte an die positive Atmosphäre bei Marathon-Veranstaltungen. Er sei immer wieder von der friedlichen Stimmung so vieler Menschen unterschiedlicher Herkunft bei einem Marathon fasziniert. "Ich denke an die vielen Menschen, die in Boston dabei waren und einen so niederträchtiger Anschlag erleben mussten, der friedliche Menschen tötet oder verletzt", sagte der Minister. "Wir dürfen das nicht akzeptieren."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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