IfW: Energiepreisanstieg kostet Privathaushalte 30 Milliarden Euro
Archivmeldung vom 12.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) geht davon aus, dass der kriegsbedingte Energiepreisanstieg in diesem und dem kommenden Jahr zu einem Kaufkraftverlust für private Haushalte von insgesamt rund 30 Milliarden Euro führen wird. Das geht aus einer IfW-Prognose hervor, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.
Stefan
Kooths, Vizepräsident des IfW Kiel, erwartet, dass die Preise an den
Energiemärkten im Laufe des Jahres etwas nachgeben, sich aber über weite
Strecken deutlich oberhalb des Vorkriegsniveaus bewegen werden. "Die
kriegsbedingte Verteuerung der Energierohstoffe erhöht unsere Prognose
für die Inflationsrate in diesem Jahr gegenüber der Vorkriegsprognose
aus dem Januar um 0,6 Prozentpunkte - von 4,9 Prozent auf 5,5 Prozent",
sagte er dem Blatt. Im kommenden Jahr betrage der Effekt auf die
Teuerungsrate 0,2 Prozentpunkte. Statt voraussichtlich 3,2 Prozent werde
die Inflationsrate dann 3,4 Prozent betragen.
Die Inflation war
bereits vor dem Krieg hoch. Für den Februar meldete das Statistische
Bundesamt einen Preisanstieg von 5,1 Prozent gegenüber dem
Vorjahresmonat. "Wir müssen uns auch in den kommenden Monaten auf
deutlich steigende Inflationsraten, auch jenseits von sechs Prozent,
einstellen", sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturabteilung
beim Ifo-Institut. Da die Einkommenszuwächse der Haushalte mit diesen
Teuerungsraten bei weitem nicht mithalten könnten, bleibe vielen
Verbrauchern nichts anderes übrig, als ihren Konsum einzuschränken,
sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur