Deutschland zahlt zwei Millionen Euro an Opfer der "Colonia Dignidad"
Rund zwei Millionen Euro hat die Bundesrepublik in der vergangenen Wahlperiode an Opfer der deutschen Sekte "Colonia Dignidad" in Chile ausgezahlt. Das geht aus einem Bericht der Gemeinsamen Kommission von Bundestag und Bundesregierung zur Aufarbeitung der Verbrechen der "Colonia Dignidad" hervor, über den der "Spiegel" berichtet.
Insgesamt seien 398 Anträge von Betroffenen bewilligt und 49 abgelehnt
worden. Teilweise sei es schwer, Opfer und Täter klar voneinander
abzugrenzen, da manche Opfer sich später selbst schuldig gemacht hätten.
Neu
beschlossen wurde 2023 ein Fond "Pflege und Alter", der auch jenen
ehemaligen "Colonia"-Bewohnern helfen soll, die nicht mehr auf dem
Gelände 400 Kilometer südlich von Santiago de Chile leben. Es sei damit
zu rechnen, dass in den kommenden Jahren "zahlreiche Anträge eingehen
werden". Die Einrichtung einer Gedenkstätte und eines
Dokumentationszentrums steht hingegen noch am Anfang. Die Kommission
begrüßt, dass Chiles Staatspräsident Gabriel Boric dafür die Enteignung
einiger Gebäude auf dem ehemaligen Sektengelände angeschoben hat.
Quelle: dts Nachrichtenagentur