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Wehrhahn-Anschlag: Verdächtiger gefasst - Zentralrat der Juden erleichtert

Archivmeldung vom 01.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Mehr als 16 Jahre nach einem Rohrbombenanschlag an der S-Bahnstation Wehrhahn in Düsseldorf ist ein Verdächtiger gefasst worden. Dem 50-Jährigen werde versuchter Mord in zwölf Fällen vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Der 50-Jährige sei bereits unmittelbar nach der Tat festgenommen worden, habe aber mangels ausreichender Beweise wieder freigelassen werden müssen.

Bei dem Anschlag auf aus Osteuropa stammende Juden waren im Jahr 2000 mehrere Menschen schwer verletzt worden, ein ungeborenes Kind wurde durch einen Bombensplitter getötet. Der Zentralrat der Juden in Deutschland äußerte sich erleichtert über die Festnahme.

"In Düsseldorf und darüber hinaus in der ganzen jüdischen Gemeinschaft hatte das Rohrbombenattentat für tiefe Verunsicherung gesorgt", sagte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Gerade für die damaligen Opfer ist es wichtig, dass der Täter gefasst ist." Die Festnahme des mutmaßlichen Täters zeige, dass solche Fälle "nicht nach einer gewissen Zeit ad acta gelegt werden dürfen".

Schuster betonte, die Bedrohung durch Rechtsextremisten sei für Juden in Deutschland weiterhin aktuell. "Wie sich inzwischen herausgestellt hat, hatte auch der NSU jüdische Einrichtungen im Visier. Antisemitismus und Judenhass sind nach wie vor in der rechtsextremistischen Szene der Normalfall", sagte er weiter.

"Der Kampf gegen den Rechtsextremismus darf daher ebenso wenig nachlassen wie die Solidarität der Mehrheitsgesellschaft mit uns Juden und anderen Minderheiten. Die Anständigen in diesem Land müssen weiterhin und dringender denn je aufstehen gegen Rechts."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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