Bayern will härter gegen Kriminelle aus Osteuropa vorgehen
Archivmeldung vom 02.01.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBayern will künftig härter gegen grenzüberschreitende Kriminalität aus Osteuropa vorgehen. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte in der "Welt" für 2014 im Grenzgebiet zu Tschechien deutlich mehr verdachtsunabhängige Personenkontrollen an. "Gerade international agierende Banden und reisende Tätergruppierungen nutzen auch in Bayern die Freiheit des zusammenwachsenden Europas zunehmend für ihre kriminellen Machenschaften", begründete Herrmann das Vorgehen.
Der CSU-Politiker kündigt an, die Bekämpfung der sogenannten "grenzüberschreitenden Kriminalität" zu einem Schwerpunkt der Polizeiarbeit im Jahr 2014 zu machen. "Wir werden alles tun, um international agierenden Kriminellen und Schleuserbanden das Handwerk zu legen", so der CSU-Politiker. Herrmann setzt hierbei auch auf eine noch engere Zusammenarbeit von Bundespolizei und Zoll sowie Kooperationen mit der tschechischen Polizei.
Die Kriminalität im deutsch-polnischen und deutsch-tschechischen Grenzgebiet ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Laut Herrmann hat etwa die "hochgefährliche" Designer-Droge Crystal Meth den Rauschgiftmarkt hierzulande mittlerweile "überschwemmt". Die hellen Kristalle werden oftmals aus Tschechien eingeführt. Vor allem Bayern und Sachsen verzeichnen extrem hohe Steigerungsraten: 81 Prozent der Crystal-Sicherstellungen im gesamten Bundesgebiet fanden 2012 in den beiden Bundesländern statt. In Sachsen beschlagnahmten Polizei und Zoll in dem Jahr in 1526 Fällen Crystal. Das bedeutet ein Plus von 127 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Bayern schlugen die Ermittler 1292 Mal zu; ein Anstieg um 25 Prozent. 14,3 Kilo des Rauschgifts wurden im Freistaat sichergestellt - plus 22 Prozent. Bis Anfang Dezember 2013 waren es nach Angaben des bayerischen Innenministeriums bereits 34 Kilogramm Crystal. Das ist ein Anstieg von mehr als 200 Prozent.
Auch wurden im Freistaat mehr Autos als im Vorjahr gestohlen. Die Zahl erhöhte sich bis Ende November 2013 im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Prozent auf 1916 polizeilich erfasste Fälle.
Beim Wohnungseinbruchdiebstahl (rund 5700 Fälle in 2012) sieht es noch düsterer aus. "Für das Jahr 2013 rechnen wir in Bayern mit einer weiteren Zunahme von rund zehn Prozent", sagte Herrmann der "Welt". Er will sein Konzept zur stärkeren Bekämpfung der Grenzkriminalität am 3. Januar im bayerischen Schwandorf vorstellen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur