Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Vermischtes Metall-Arbeitgeber fordern finanzielle Priorität für Bildung: Gesamtmetall-Chef Wolf warnt Deutschland vor "Irrweg mit großem Kompetenzverlust"

Metall-Arbeitgeber fordern finanzielle Priorität für Bildung: Gesamtmetall-Chef Wolf warnt Deutschland vor "Irrweg mit großem Kompetenzverlust"

Freigeschaltet am 04.06.2024 um 06:42 durch Mary Smith
Dr. Stefan Wolf Bild: Südwestmetall
Dr. Stefan Wolf Bild: Südwestmetall

Zum nationalen MINT-Gipfel an diesem Dienstag fordert der Arbeitgeberverband Gesamtmetall Bund und Länder auf, der Bildung finanzpolitischen Vorrang einzuräumen. "Bildung ist für unsere Gesellschaft der Schlüssel zu allem und muss deshalb auch bei den Haushaltsdiskussionen absolute Priorität bekommen", sagte Verbandspräsident Stefan Wolf im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Neben einer besseren finanziellen Ausstattung des Sektors brauche es "dringend Mindestbildungsstandards, die verpflichtend gelten, jährlich in jeder Klassenstufe bei sämtlichen Schülern überprüft und ausgewertet werden und die zu konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsqualität an jeder Schule führen, bis wir am Ziel sind", sagte Wolf: "Denn nur, was man misst, kann man verbessern". Wolf forderte eine "überfällige Zeitenwende in der Bildung".

Laut dem Gesamtmetall-Chef droht sich der Arbeitskräftemangel in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) infolge der demografischen Entwicklung zuzuspitzen. Demnach scheiden jährlich mehr als 64.800 MINT-Akademiker aus Altersgründen aus dem Arbeitsmarkt aus. Es fehle aber an Nachwuchs, um die Lücken zu schließen. Bei den MINT-Facharbeitern steige die Arbeitskräftelücke in fünf Jahren auf 272.000 Personen.

"Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie brauchen dringend junge Leute, die sich verwirklichen und Leistung bringen wollen. Und sie müssen möglichst gut qualifiziert sein", sagte Wolf der NOZ weiter. Nicht zuletzt die PISA-Ergebnisse hätten aber gezeigt, dass etwas aus dem Ruder laufe. "Wir haben unsere Schulen und Hochschulen massiv vernachlässigt und es fehlt an Leistungsbereitschaft", sagte Wolf.

Statt Leistung zu belohnen, diskutierten Politik und Gesellschaft über die Abschaffung von Urkunden bei den Bundesjugendspielen oder ob im Jugendfußball Tore nicht mehr gezählt werden. "Das ist ein kompletter Irrweg, der mit großem Kompetenzverlust einhergeht", sagte Wolf. "Wir verletzen damit das Grundrecht auf ordentliche Bildung, das das Bundesverfassungsgericht in einem wegweisenden Urteil Kindern und Jugendlichen zugestanden hat", sagte Wolf. Bund und Länder müssten dieses Recht endlich ernst nehmen und entsprechend handeln.

Das von Bund und Ländern aufgelegte Startchancenprogramm, das bis 2034 eine jährliche Förderung von Brennpunktschulen in Milliardenhöhe vorsieht, bezeichnete Wolf als "Anfang". Er mahnte aber auch: "Eine echte Bildungswende ist davon nicht zu erwarten".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte salzt in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige