Aus aussortierten Textilien werden neue gemacht
Archivmeldung vom 05.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNiederländische und deutsche Partner - unter anderem das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) - arbeiten an einer Fertigungskette, die Alttextilien über einige Stationen zu neuen Textilien bearbeitet. Das Hirn der Sortieranlage ist ein Spektrometer, das vom LZH mitentwickelt wird. Anhand des Reflektionsspektrums im sichtbaren und nahinfraroten Bereich erkennt das System Farbe und Material der Altkleider z.B. (Baumwolle, Wolle, Polyester, usw.).
Altkleidersammlungen sind überall bekannt. Aber was passiert mit den
aussortierten Textilien? Circa die Hälfte der Altkleider sind noch
tragbar und für den Wiedergebrauch geeignet. Die anderen
"Resttextilien" werden entweder verwertet (z.B. als Dämmstoffe im
Automobilbau) oder sie werden entsorgt. Zukünftig soll es eine weitere
Alternative geben: Aus alten Kleidern werden neue Kleider gemacht.
Niederländische und deutsche Partner - unter anderem das Laser Zentrum
Hannover e.V. (LZH) - arbeiten an einer Fertigungskette, die
Alttextilien über einige Stationen zu neuen Textilien bearbeitet. Am
Anfang der Prozesskette steht das Sortieren. Zuerst werden
wiedertragfähige Kleidungsstücke per Hand aus Altkleidersammlungen
aussortiert. Der Rest wird einer automatischen Sortieranlage zugeführt,
die die Textilien nach Materialart und Farbe trennt. Je reiner die
Sortierung desto höher der Marktwert des Ausgangsmaterials. Das Ziel
bei der Materialidentifikation ist es, eine Treffgenauigkeit von 95-99%
bei einer Leistung von mindestens 10kg/min zu erreichen.
Das Hirn der Sortieranlage ist ein Spektrometer, das vom LZH
mitentwickelt wird. Anhand des Reflektionsspektrums im sichtbaren und
nahinfraroten Bereich erkennt das System Farbe und Material der
Altkleider z.B. (Baumwolle, Wolle, Polyester, usw.). Das LZH ist
hierbei verantwortlich für die Konzeption der Identifikationseinheit
sowie die Softwareentwicklung.
Nach dem Sortieren werden die Altkleider zerrissen und aus den Fasern
werden neue Fäden gesponnen. Die Fäden werden zu neuen Stoffen gewebt,
die anschließend zu neuen, hochwertigen Textilien verarbeitet werden.
Durch die angestrebte Kommerzialisierung der Technologie sollen
mindestens zehn Sortieranlagen in ganz Europa errichtet werden. Das
Projekt ist auf 30 Monate ausgelegt und wird durch die Europäische
Kommission im Rahmen des Eco-Innovation-Programms unterstützt.
Quelle: Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)