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Konfliktforscher Heitmeyer: Pisa-Tests führen zum Verlust der Jugend

Archivmeldung vom 26.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die regelmäßigen Pisa-Tests an Schulen sorgen für einen dauerhaften Leistungsdruck, dem viele Kinder nicht gewachsen seien. Konfliktforscher Professor Wilhelm Heitmeyer aus Bielefeld hält dies für eine Ursache der zunehmenden Gewalt unter Jugendlichen.

"Viele Kinder sitzen im Schraubstock abstiegsverängstigter Eltern einerseits und evaluationswütiger Politiker andererseits. Dies führt zu einer Abschaffung von Kindheit und Jugend", sagte Heitmeyer am Rande der Veranstaltungsreihe "Streitfragen" von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Deutschlandfunk". Diese Gefahr bestehe vor allem dann, wenn Eltern ihren Kindern keine Hilfe leisten könnten.Weil vor allem viele Kinder aus sozialschwachen Familien nicht in der Lage seien, die in der Schule geforderten Leistungen zu erbringen, habe sich Gewalt als "attraktives Mittel der Anerkennung" etabliert. Nach Ansicht Heitmeyers sei dieses Problem nur zu lösen, indem eine "neue Kultur der Anerkennung" geschaffen werde.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger

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