Berliner Polizei erfasst erstmals Zahlen zu Kokain-Lieferdiensten
Archivmeldung vom 21.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Berliner Polizei registriert einen zunehmenden Drogenhandel mit sogenannten Kokain-Taxis. Von Mai bis Oktober 2019 wurden bereits 35 Ermittlungen dazu aufgenommen, teilte die Polizei rbb24 mit.
Seit Mai werden die Fälle systematisch erfasst - in Reaktion auf einen erheblichen Anstieg von Ermittlungsverfahren in diesem Bereich, sagte der Leiter des Dezernats für Rauschgiftkriminalität beim Landeskriminalamt, Olaf Schremm.
Nach seinen Angaben laufen bei einzelnen Telefonnummern täglich Bestellungen im dreistelligen Bereich ein. Die Ermittlungen zu Koks-Taxis beschäftigten derzeit ein ganzes Kommissariat. Kokain spiele seit zwei bis drei Jahren eine ganz maßgelbliche Rolle in der Berliner Drogenszene, so Schremm weiter.
Die Droge ist nach Heroin in Berlin die zweithäufigste Todesursache bei Konsumenten illegaler Drogen. Im Jahr 2018 starben 35 Menschen nach dem Konsum von Kokain. Allein bis einschließlich Juli dieses Jahres kamen bereits 25 Menschen wegen der Droge ums Leben. Das geht aus Zahlen hervor, die rbb24 exklusiv von der Berliner Polizei vorliegen.
Auf Kokain spezialisierte Dealer liefern den illegalen Stoff nach Anruf oder SMS an eine gewünschte Adresse, teilweise innerhalb von 15 bis 30 Minuten. Die Übergabe findet meist im Auto statt. Gesteuert werden die so genannten Koks-Taxis aus "Kokain-Callcentern".
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)