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Zeitung: MAD wollte NSU-Mitglied 1995 als Informanten anwerben

Archivmeldung vom 11.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wappen des MAD
Wappen des MAD

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat einem Zeitungsbericht zufolge im Jahr 1995 erfolglos versucht, das spätere NSU-Mitglied Uwe M. als Informanten anzuwerben. Dies berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochausgabe). Demnach wurde M. im Jahr 1995 vom MAD gefragt, ob er den Behörden geplante Angriffe auf Asylbewerberheime melden könnte. M. lehnte allerdings ab.

Er "könne sich nicht vorstellen, mit den Behörden zu kooperieren", heißt es in einer alten Akte, aus der die Zeitung zitiert.

Zuvor hatte der NSU-Untersuchungsausschuss den MAD-Präsidenten Ulrich Birkenheimer einbestellt, um das Verschwinden einer Personalakte über das NSU-Mitglied Uwe M. zu erklären.

MAD-Präsident muss verschwundene Akte erklären

Der Präsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Ulrich Birkenheimer, ist von dem Bundestagsuntersuchungsausschuss im Fall der NSU-Terrorzelle vorgeladen worden, um das Verschwinden einer Personalakte über das NSU-Mitglied Uwe M. zu erklären. Dem MAD sei eine Frist bis 16 Uhr eingeräumt worden, um zu der verschwundenen Akte Stellung zu beziehen, hieß es am Dienstag in Berlin. Der Ausschussvorsitzende Sebastian Edathy (SPD) zeigte sich entsetzt und bezeichnete den Vorgang als fahrlässig und inakzeptabel. Andere Ausschussmitglieder sprachen von einem Skandal. Die NSU-Terrorzelle soll für zehn Morde verantwortlich sein. Im vergangenen November war die Gruppe nach einem Banküberfall im thüringischen Eisenach aufgeflogen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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