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DRV-Ärzte erneut im Streik: Demo in Bochum

Archivmeldung vom 05.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Ärztestreik an den Reha-Kliniken und Verwaltungsstellen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) geht zu Beginn 2010 in eine weitere Runde: Auftakt ist eine zentrale Kundgebung der streikenden Ärzte am Dienstagmittag (12 Uhr) vor der Hauptverwaltung der DRV Knappschaft Bahn See in Bochum. „Die bisherigen Aktionen haben bereits beträchtliche Wirkung erzielt. Wir werden den Druck jetzt weiter erhöhen“, kündigte Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes, an.

Hauptforderungen der Ärzte sind: Deutlich bessere Arbeitsbedingungen für die Ärzte in den Rehabilitationskliniken und im Sozialmedizinischen Dienst der Rentenversicherung und eine Anpassung der Ärztegehälter auf das Niveau der Ärzte in kommunalen Kliniken. Die Arbeitgeber jedoch verweigern eine Gleichstellung der DRV-Ärzte. Im Durchschnitt liegt das Angebot der DRV rund zehn Prozent unter der tarifüblichen Bezahlung anderer Krankenhausträger. „Kliniken, die einen Tarifvertrag mit dem Marburger Bund abgeschlossen haben, finden leichter qualifiziertes Personal und haben wesentlich weniger Probleme mit dem Ärztemangel. Das sollte den halsstarrigen Direktoren der Deutschen Rentenversicherung zu denken geben. Sie schaden sich und ihren Mitarbeitern, wenn sie sich weiter stur stellen“, sagte Botzlar.

Zum Tarifbereich der Deutschen Rentenversicherung gehören die Deutsche Rentenversicherung Bund, die Tarifgemeinschaft der Deutschen Rentenversicherung (14 regionale Rentenversicherungsträger) und die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Ein Teil der rund 2000 Ärzte der DRV überprüft in der Verwaltung Anträge auf Rehabilitation und Erwerbsminderungsrente. Der übrige Teil versorgt in den bundesweit rund 100 Reha-Kliniken Patienten mit schweren und chronischen Erkrankungen. In den Kliniken werden jährlich zirka 900.000 Patienten versorgt. In den Verwaltungen überprüfen die Ärzte pro Jahr rund 1,5 Mio. Anträge auf medizinische Rehabilitation.

Bestreikt werden in Hessen folgende Kliniken:

    * Bad Homburg, Paul-Ehrlich-Klinik
    * Bad Nauheim, Klinik Taunus Reha-Zentrum
    * Bad Nauheim, Klinik Wetterau Reha-Zentrum
    * Bad Nauheim, Reha-Zentrum am Sprudelhof
    * Bad Soden-Salmünster Knappschafts-Klinik
    * Bad Sooden-Allendorf, Klinik Werra Reha-Zentrum

Quelle: Marburger Bund-Bundesverband

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