Bericht: Zahl der ungelernten Betreuer in Pflegeheimen steigt
Archivmeldung vom 26.10.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Zahl der ungelernten Betreuer in Pflegeeinrichtungen hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Waren es im Jahr 2013 noch 28.000 Helfer, so stieg die Zahl in diesem Jahr auf 60.000, wie die Funke-Mediengruppe mit Bezug auf Daten des Bundesgesundheitsministeriums berichten.
Diese zusätzlichen Betreuungskräfte sollen die Arbeit der Pflegefachkräfte unterstützen, indem sie mit Pflegebedürftigen musizieren, gärtnern, spazieren gehen, ihnen vorlesen oder Ausflüge machen. Sie werden von der Pflegeversicherung bezahlt und sollen den Pflegealltag verbessern und die Fachkräfte entlasten. Im Durchschnitt stehen nach Angaben des Ministeriums inzwischen mehr als vier zusätzliche Betreuungskräfte je Pflegeeinrichtung zur Verfügung. "Dass wir die Zahl der Betreuungskräfte in Pflegeeinrichtungen mehr als verdoppeln konnten, ist zusammen mit dem Abbau unnötiger Bürokratie und der Bezahlung von Tariflöhnen ein wichtiger Schritt", sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) den Funke-Zeitungen.
Weitere Schritte müssten folgen - etwa mit Blick auf die Löhne in nicht tariflich-gebundenen Pflegeeinrichtungen. "Gute Arbeitsbedingungen für alle, die in der Pflege täglich Enormes leisten, werden ein zentrales Thema auch in der kommenden Wahlperiode sein", so Gröhe. Ursache für den Anstieg der Zahl der Betreuungskräfte ist laut Ministerium die Einbeziehung der Pflegebedürftigen ohne Demenz in die Berechnungsgrundlage, die Absenkung der Zahl der Pflegebedürftigen, für die eine Vollzeitkraft eingestellt werden kann, von 24 auf 20, sowie die Ausgestaltung als echter Leistungsanspruch der Pflegebedürftigen ab 2017.
Quelle: dts Nachrichtenagentur