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Mahnwache „Wir prangern an!“ zur Eröffnung der Bischofskonferenz in Fulda

Archivmeldung vom 24.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit einer gemeinsamen Mahnwache „Wir prangern an!“ zu den zahlreichen aktuellen kirchlichen Konflikten wenden sich die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche und die Initiative Maria von Magdala an die katholischen deutschen Bischöfe, deren Herbstvollversammlung am 24. September 2007 in Fulda eröffnet wird.

Wir sind Kirche fordert die Bischöfe zur Überprüfung der Leitlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch auf und erwartet von der Bischofskonferenz ein klares Bekenntnis zur Liturgiereform des Konzils und zur Ökumene.
Maria von Magdala - Initiative Gleichberechtigung für Frauen in der Kirche mahnt zu ih­rem 20-jährigen Bestehen die Überwindung der Diskriminierung von Frauen in der Kirche an und fordert die Konferenz der Bischöfe zum Handeln im Sinne der Geschlechtergerech­tigkeit auf.

Die Bischöfe müssen konsequenter gegen sexuellen Missbrauch vorgehen
Die KirchenVolksBewegung sieht den vertuschenden Umgang des Bistums Regensburg als Verletzung der Sorgfaltspflicht gegenüber Opfern wie Tätern sowie als Missachtung der betroffenen Gemeinden. Die Deutsche Bischofskonferenz muss deshalb, so fordert Wir sind Kirche, die vor fünf Jahren beschlossenen „Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen durch Kleriker und Kirchenangestellte“ konsequenter anwenden, grundlegend überprüfen und ggf. überarbeiten.
Außerdem erneuert die KirchenVolksBewegung die Forderung nach unabhängigen Beratungsstellen und hält, solange dies nicht erfolgt, das von ihr im Jahr 2002 eingerichtete Zypresse-Notruf-Telefon weiterhin bereit. („Zypresse-Notruf für Kinder und Jugendliche bei sexueller Gewalt in der Kirche“: bundesweite Rufnummer 0180-3000862 (9 ct pro Minute) oder Email an [email protected]).
Mit einem dezidierten Fragen- und Forderungskatalog an den Regensburger Bischof, an die Deutsche Bischofskonferenz sowie an Papst Benedikt und die zuständigen Vatikanbehörden erwartet die katholische Reformbewegung endlich eine kompromisslose und konsequente Aufklärung der Regensburger Vorfälle, eine diözesanübergreifende Auswertung der bekannten Sexualvergehen der letzten fünf Jahre sowie ggf. eine Überarbeitung der aus dem Jahr 2002 stammenden Leitlinien.
 
Die Bischöfe sollten sich zur Liturgiereform des Konzils bekennen

Das Motu Proprio „Summorum Pontificum“ von Papst Benedikt XVI. zur Freigabe des Tridentinischen Ritus, zu dem die Bischöfe Leitlinien beschließen wollen, bewertet die KirchenVolksBewegung als gefährlichen Versuch aus Rom, die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) in Frage zu stellen. Dies könnte zu einer neuen Spaltung innerhalb vieler Gemeinden, Bistümer und schließlich der ganzen römisch-katholischen Kirche führen. Doch die Gemeinden werden eine schleichende Rücknahme des Konzils nicht hinnehmen.
Die deutschen Bischofe sollten sich deshalb, so wie es auch die weltweite Eucharistie-Synode im Oktober 2005 in Rom getan hat, eindeutig zur Liturgiereform des Zweiten Vaticanums bekennen und die Gemeinden ermutigen, ihre konzilsgemäße Gottesdienstpraxis beizubehalten und weiter zu entwickeln.
 
Die Bischöfe sollten ein klares Bekenntnis zur Ökumene und zum Zweiten ÖKT 2010 in München ablegen


Nach den weitreichenden Irritationen, die das Schreiben der Glaubenskongregation „Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche“ vom 10. Juli 2007 ausgelöst hat, erwarten die Christinnen und Christen aller Konfessionen in Deutschland von den deutschen Bischöfen gerade im Hinblick auf den Ökumenischen Kirchentag 2010 in München ein klares Bekenntnis zur Ökumene.
Mit sieben Thesen „Wider die Resignation in der Ökumene“ sowie einem Offenen Brief an die Kirchen der Reformation nach der Erklärung der römischen Glaubenskongregation vom 10. Juli 2007 hat sich die KirchenVolksBewegung für die Fortsetzung und Intensivierung der Ökumene eingesetzt.

Handzettel der Mahnwache
 
Quelle: Pressemitteilung Wir sind Kirche

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