VdK will Finanzierung der Krankenhausreform in Karlsruhe kippen
Der Sozialverband VdK will juristisch gegen die Finanzierung der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgehen und diese nach Möglichkeit vom Bundesverfassungsgericht kippen lassen.
VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben): "Gute Gesundheitsversorgung, die
für alle da ist, muss auch von allen bezahlt werden. Dass 25 Milliarden
Euro zur Finanzierung der Krankenhausreform nur aus den Beiträgen der
gesetzlich Versicherten bezahlt werden sollen, ist nicht nur unfair,
sondern eine verfassungswidrige Verwendung von Versichertengeldern."
Das
Gesetz zur Krankenhausreform war im Dezember in Kraft getreten. Es soll
finanziellen Druck von den Kliniken nehmen und zu mehr Spezialisierung
führen. Geplant ist, dass in den kommenden zehn Jahren 50 Milliarden
Euro fließen, wobei die Länder und die gesetzlichen Krankenkassen
jeweils die Hälfte tragen sollen.
Der VdK hält dies für
verfassungswidrig und argumentiert, dass Beiträge der Versicherten einem
besonderen Schutz unterlägen und nur den gesetzlich Versicherten
zugutekommen dürften. Von der Reform profitierten aber auch privat
Versicherte und Mitglieder anderer Versorgungssysteme. Deshalb müsse die
Reform komplett vom Staat finanziert werden. VdK-Chefin Bentele sagte
den Funke-Titeln: "Wer Hilfe braucht, bekommt Hilfe. Das ist auch gut
so. Wer einen Unfall hat oder schwer krank ist, der kommt ins
Krankenhaus und wird behandelt - egal, ob man gesetzlich oder privat
versichert ist."
Geplant ist nun, dass VdK-Mitglieder mit
Unterstützung des Verbands Widerspruch gegen die Beitragsbescheide ihrer
Krankenkassen einlegen. Dies soll in Verfahren vor den Sozialgerichten
münden und dann durch die weiteren Instanzen bis zum
Bundesverfassungsgericht getragen werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur