Flüchtlinge in Hamburg berichten von Übergriffen durch Sicherheitspersonal und Polizisten
Archivmeldung vom 02.10.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Erstaufnahmestelle Schnackenburgallee in Hamburg-Bahrenfeld sollen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes gewalttätig gegen mehrere Flüchtlinge vorgegangen sein. In einem Fall sollen auch zwei Polizisten Gewalt gegen einen Flüchtling angewendet haben. Das haben Recherchen des "Hamburg Journal" im NDR Fernsehen ergeben.
In unterschiedlichen Interviews beschreiben die Flüchtlinge, wie sie insbesondere von zwei Männern des Sicherheitsdienstes geschlagen, auf den Boden geworfen und getreten worden seinen. Mehrere Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sollen einen Fall mitbekommen haben, aber nicht eingeschritten sein.
Die Polizei gibt gegenüber dem "Hamburg Journal" an, aufgrund der Hinweise sofort die Ermittlungen aufgenommen zu haben. Die Überprüfungen seien aber noch nicht abgeschlossen.
Desweiteren berichtet ein Flüchtling, dass er bei einem Polizeieinsatz Mitte September dieses Jahres - nach seinen Angaben ohne ersichtlichen Grund - von zwei Polizisten auf den Boden gedrückt, drei Meter über den Boden geschleift und getreten worden sei und die Polizisten ihren Fuß auf seinen Kopf gestellt hätten.
Die Polizei bestätigte eine Ingewahrsamnahme des Flüchtlings. Der Mann sei alkoholisiert und aggressiv gewesen und habe die Situation angeheizt. Die genauen Umstände der Ingewahrsamnahme seien derzeit Gegenstand interner Ermittlungen.
Bericht im Hamburg Journal, 1. Oktober, 19.30 Uhr
Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)