NRW will Blutprobe für Alkoholsünder abschaffen
Archivmeldung vom 27.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNRW will die Blutprobe für Alkoholsünder abschaffen. Nach dem Willen von Innenminister Ingo Wolf (FDP) sollen Autofahrer künftig auch bei mehr als 1,1 Promille Blutalkohol nur noch "pusten" müssen, berichtet die in Hagen erscheinende Westfalenpost.
"Die Messung des Alkoholgehaltes durch die Analyse des Atems ist auch bei höheren Promillewerten so präzise wie bei einer Blutuntersuchung", sagte Wolf der Westfalenpost. Auf der heutigen Innenministerkonferenz in Hamburg will Wolf eine NRW-Initiative einbringen. Derzeit muss der Alkoholsünder bei Werten über 1,1 Promille auf die Polizeiwache. Dort wird nach richterlicher Anordnung ein Arzt hinzugezogen, der Blut entnimmt. Das Ergebnis der Blutuntersuchung liegt erst nach einigen Tagen vor. Bei Werten unter 1,1 Promille ist die Atemalkohol-Analyse ohne richterliche Anordnung schon heute beweissicher möglich. "Eine Blutprobe ist immer ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit, der sich heute vermeiden lässt", sagte Wolf. Angesichts moderner präziser Messverfahren sei die Atemanalyse in Alkoholverdachtsfällen als das "mildere Mittel zu wählen", betonte Wolf. Damit erübrige sich auch das Erfordernis einer richterlichen Anordnung.
Quelle: Westfalenpost