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Telekom will Streamingdienste an Kosten für Netzausbau beteiligen

Archivmeldung vom 24.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Telekom
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Lizenz: Public domain
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Der Deutschlandchef der Telekom, Srini Gopalan, will große Technologiefirmen am Ausbau der Netze beteiligen. "Die Telekom investiert jedes Jahr rund 5 Milliarden Euro in die Netze in Deutschland, Breitbandanbieter ermöglichen mit ihren Investitionen also die Werbeeinnahmen von Netflix, Amazon und Co", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. 80 Prozent des Internetverkehrs machten fünf bis acht Anbieter aus, ein Drittel des kompletten Datenverkehrs sei nur Werbung.

"Warum sollen die keinen Beitrag leisten?" Für die Infrastruktur und für die Kunden sei es gut, wenn die großen Anbieter einen Beitrag zahlen müssten. Für die Kunden erwartet Gopalan keine größeren Preissprünge beim Mobilfunk und schnellem Internet. "Der Wettbewerb in unserer Branche ist hoch, drastische Preissteigerungen erwarte ich nicht", sagte er. Seit 2015 sei der Verbraucherpreisindex um 17 Prozent gestiegen. Kosten für Tiefbau oder Strom hätten sich um rund 40 Prozent erhöht - "die Mobilfunkpreise sind dagegen seitdem um 12 Prozent gesunken", so Gopalan. Darüber hinaus soll störungsfreies Telefonieren in Zügen in gut drei Jahren bundesweit möglich sein. "Gemeinsam mit der Bahn haben wir vor, bis Ende 2026 das Schienennetz lückenlos mit Mobilfunk zu versorgen." In modernen Zügen gebe es Fenster, die Mobilfunk durchließen, was den Empfang auch verbessern werde. Alle 2,5 Tage baue die Telekom derzeit einen neuen Mobilfunkmast an die Schiene. "An den Hauptverkehrsverstrecken gibt es nur noch sehr wenige Lücken." Ein Grund für die mangelnde Versorgung sei auch die jahrelange Unterfinanzierung der Deutschen Bahn gewesen. Die bestehenden Funklöcher im Mobilfunk in Deutschland seien oft auf Widerstände aus dem Naturschutz, Denkmalschutz oder der Bevölkerung zurückzuführen.

"Alle wollen schnellen und günstigen Mobilfunk, aber einen Funkturm wollen viele nicht im eigenen Ort", so Gopalan. Zudem bremsten die Telekom "lange Genehmigungsverfahren massiv" aus. "Ich habe in 12 Ländern gearbeitet und nirgends so schwierige und bürokratische Verfahren erlebt", so der Deutschlandchef der Telekom. Genehmigungsverfahren dauerten zwischen wenigen Wochen bis zu mehr als einem Jahr. Bis 2025 will die Telekom 5G für 99 Prozent der Bevölkerung anbieten, heute seien es 95 Prozent. Gopalan sagte, dass auch alle deutschen Haushalte in ländlichen Gebieten mit Glasfaser für schnelles Internet verbunden werden können, wenn mehr Anschlüsse oberirdisch verlegt würden. "Wir müssen auf dem Land, wo alle zwei, drei Kilometer mal ein Haus steht, offen für den oberirdischen Ausbau sein. Würden wir perspektivisch 20 Prozent oberirdisch, 50 Prozent mindertief und 30 Prozent im Tiefbau verlegen, dann können wir auf jeden Fall alle anschließen", sagte Gopalan. Bis 2030 will die Telekom 25 bis 30 Millionen Haushalte mit Glasfaser versorgen, allein in diesem Jahr kämen 2,5 bis 3 Millionen Haushalte dazu. Der Telekom Deutschlandchef ist überzeugt, dass bis 2030 überall in Deutschland ein schnelles 5G- und Glasfasernetz zur Verfügung steht, wie dies die Bundesregierung als Ziel ausgegeben hat.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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