BMW hält Wiedereinführung der Wehrpflicht für "kontraproduktiv"
Archivmeldung vom 04.05.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithAngesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels in Deutschland sieht der Autobauer BMW die Wiedereinführung der Wehrpflicht äußerst kritisch. "Selbst die BMW Group als hochattraktiver Arbeitgeber spürt derzeit bereits die Auswirkungen bei der Fachkräfteverfügbarkeit", erklärte das Unternehmen auf eine entsprechende Anfrage der Zeitungen der Mediengruppe Bayern zur von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) angestoßenen Dienstpflicht-Debatte.
"Ein wichtiger Faktor ist sicherlich die Aus- und Weiterbildung von jährlich rund 3.700 Auszubildenden und dual Studierenden. Sollte deren Verfügbarkeit noch weiter eingeschränkt werden, sehen wir das durchaus als kontraproduktiv an." Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstand-Bundes (DMB) sieht das ähnlich: "Der DMB betrachtet eine mögliche Dienstpflicht für Schulabsolventen insgesamt kritisch, der Teufel steckt jedoch im Detail, beziehungsweise in der Frage, wie eine solche Dienstpflicht konkret ausgestaltet würde", sagte er der Mediengruppe Bayern. Die Einführung einer Dienstpflicht dürfe nicht dazu führen, dass ein gesamter Jahrgang oder zumindest ein erheblicher Teil dem Arbeitsmarkt entzogen wird. Allerdings verweist der Verbandschef auch auf die möglichen Vorteile: "Eine Dienstpflicht kann den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und das Staatsverständnis stärken, jungen Menschen Orientierung auch mit Hinblick auf die Berufswahl geben. Dafür bräuchte es aber ein modernes Modell für einen Staatsbürgerdienst und in dieser Debatte stehen wir noch ganz am Anfang. Eine solche ist aber notwendig, um Vorbehalte in den Unternehmen gegen ein Pflichtmodell abzubauen." 2011 wurde der Wehrdienst, der nur für Männer gilt, vom Parlament ausgesetzt. Verteidigungsminister Pistorius (SPD) hatte zuletzt angekündigt, noch im Mai einen Vorschlag für eine allgemeine Dienstpflicht vorlegen zu wollen. Damit will er dem Personalmangel bei der Bundeswehr begegnen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur