Elektronisches Anwaltspostfach bleibt weiter offline
Archivmeldung vom 30.12.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas ab dem 1. Januar 2018 für Rechtsanwälte gesetzlich vorgeschriebene "besondere elektronische Anwaltspostfach" (Bea) dürfte länger offline bleiben. Das berichtet der "Spiegel".
Nach Ansicht von Markus Drenger vom Chaos Computer Club Darmstadt, auf dessen Hinweis hin das Bea kurz vor Weihnachten abgeschaltet wurde, verstößt die Programmierung des Anwaltspostfachs "vollkommen gegen den Stand der Technik und übliche Sicherheitsverfahren". Dies zu korrigieren sei "eine Sache von Monaten, wenn es überhaupt möglich ist", sagte Drenger dem Magazin.
Der Präsident des Deutschen Anwaltvereins, Ulrich Schellenberg, fordert, das gesamte System "neu zu denken, um verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen".
Ab 1. Januar müssen Anwälte für Kollegen und Gerichte über Bea erreichbar sein. Schellenberg fordert vom Bundesjustizministerium eine "Klarstellung, dass das nicht gelten kann, solange Bea offline ist". Auslöser war, dass sich ein geheimes Zertifikat von der Internetseite der Bundesrechtsanwaltskammer frei herunterladen ließ. Ein eilig verbreitetes Ersatzzertifikat erwies sich als noch anfälliger für Hacker-Attacken.
Quelle: dts Nachrichtenagentur