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Einwanderer: Anerkennungsquote für Jesiden 2017 gesunken

Archivmeldung vom 13.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: Zentralrat der Jesiden

Die Anerkennungsquote für jesidische Einwanderer ist im vergangenen Jahr gesunken. Lag sie 2015 bei 97,4 Prozent und 2016 noch bei 95 Prozent, waren es im vergangenen Jahr nur noch 83 Prozent. Rund 23.059 Jesiden erhielten Schutz in Deutschland. Diese Zahlen ergeben sich aus der Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Kleine Anfrage der Linken. Das Papier liegt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vor.

Ein Grund ist, dass mehr Jesiden aus vermeintlich sicheren Ländern wie Russland, Georgien und der Türkei nach Deutschland kamen. Deren Asylanträge haben geringe Aussicht auf Erfolg. Zudem erhalten inzwischen weniger Jesiden aus dem Irak Schutz, weil diese Gruppe nach Ansicht der Bundesregierung in der Region Kurdistan-Irak nicht verfolgt wird. Jesidische Flüchtlinge aus Syrien bekamen im vergangenen Jahr fast alle einen Aufenthaltstitel, die Quote lag bei 99,2 Prozent. In Deutschland gibt es die größte Exil-Gemeinschaft der Jesiden.

Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Ulla Jelpke, nannte die sinkende Anerkennungsquote insbesondere angesichts des Wiederaufflammens des IS-Terrors im Nordirak "einen menschenrechtspolitischen Skandal". Die religiöse Minderheit der Jesiden lebt vor allem im nördlichen Irak, in Syrien und in der Türkei. Die Jesiden werden seit Mitte 2014 von der Terrormiliz IS wegen ihrer Religion verfolgt. Nach Angaben der Bundesregierung befinden sich noch 3210 Jesiden in der Gewalt des IS.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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