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Erzeugerpreise August 2023: -12,6 % gegenüber August 2022

Archivmeldung vom 20.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im August 2023 um 12,6 % niedriger als im August 2022. Das war der stärkste Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Die Entwicklung ist insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen. So waren die Erzeugerpreise im August 2022 infolge des Kriegs in der Ukraine so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung (+45,8 % gegenüber August 2021). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat im Juli 2023 noch bei -6,0 % gelegen. Gegenüber dem Juli 2023 stiegen die Erzeugerpreise im August 2023 um 0,3 %.

Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Preisrückgänge bei Energie, aber auch bei den Vorleistungsgütern. Die Preisanstiege bei den Konsum- und Investitionsgütern schwächten sich weiter ab.

Rückgang der Energiepreise gegenüber Vorjahresmonat vor allem bedingt durch die Preisrückgänge für Strom

Energie war im August 2023 um 31,9 % billiger als im Vorjahresmonat. Gegenüber Juli 2023 stiegen die Energiepreise jedoch um 1,6 %. Sie waren nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 stark gestiegen und erreichten im September 2022 ihren historischen Höchststand. Im August 2023 hatten die Preisrückgänge für Strom den höchsten Einfluss auf die Vorjahresveränderungsrate bei Energie. Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber August 2022 um 43,2 %, während sie gegenüber Juli 2023 um 2,6 % stiegen.

Erdgas in der Verteilung kostete im August 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 32,4 % weniger als im August 2022. Gegenüber Juli 2023 stiegen die Erdgaspreise jedoch um 0,6 %.

Mineralölerzeugnisse waren im August 2023 um 8,7 % billiger als im August 2022, gegenüber Juli 2023 stiegen diese Preise allerdings um 5,9 %. Leichtes Heizöl kostete 24,0 % weniger als ein Jahr zuvor (+16,5 % gegenüber Juli 2023). Die Preise für Kraftstoffe sanken um 3,0 % (+5,9 % gegenüber Juli 2023).

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise im August 2023 um 1,2 % höher als im August 2022 und um 0,4 % niedriger als im Juli 2023.

Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern vor allem durch Preissenkungen bei Metallen

Die Preise für Vorleistungsgüter waren im August 2023 um 4,1 % niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat sanken sie um 0,7 %.

Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle verursacht. Diese waren 10,8 % billiger als im August 2022. Gegenüber dem Vormonat sanken die Metallpreise um 1,3 %. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 16,1 % weniger als im August 2022. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken im Vorjahresvergleich um 35,5 %.

Besonders stark sanken die Preise gegenüber August 2022 für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-40,8 %). Verpackungsmittel aus Holz waren 27,2 % billiger als im August 2022, Holz 23,4 % und Sekundärrohstoffe 20,4 %.

Hohe Preissteigerungen gegenüber August 2022 gab es dagegen bei Kalk und gebranntem Gips (+34,1 %), Transportbeton (+26,7 %), Zement (+26,3 %) und Hohlglas (+24,9 %). Baukies und natürliche Sande kosteten 16,8 % mehr.

Deutlicher Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch höhere Preise für Nahrungsmittel

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im August 2023 um 6,9 % höher als im August 2022 und sanken gegenüber Juli 2023 um 0,3 %. Nahrungsmittel waren 7,6 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+87,2 % gegenüber August 2022). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 32,3 % mehr als im August 2022, Schweinefleisch 24,7 %. Obst- und Gemüseerzeugnisse waren 17,8 % teurer als ein Jahr zuvor. Nur wenige Produkte waren im August 2023 billiger als im Vorjahresmonat. So kosteten nicht behandelte pflanzliche Öle 39,7 % weniger, die Preise für Butter sanken um 32,4 %. Flüssige Milch war 5,4 % billiger als im August 2022, Kaffee 5,3 %.

Gebrauchsgüter waren im August 2023 um 5,2 % teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+5,5 % gegenüber August 2022) und Haushaltsgeräten (+5,7 % gegenüber August 2022). Gegenüber Juli 2023 blieben die Preise für Gebrauchsgüter unverändert.

Investitionsgüter waren 5,1 % teurer als im Vorjahresmonat, insbesondere verursacht durch die Preissteigerungen bei Maschinen (+6,4 % gegenüber August 2022) sowie bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+4,1 % gegenüber August 2022). Gegenüber Juli 2023 blieben die Preise für Investitionsgüter unverändert.

Methodische Hinweise:

Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Berücksichtigt werden dabei alle Steuern und Abgaben auf die Produkte außer der Mehrwertsteuer. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte wird mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die erste Veröffentlichung der Ergebnisse auf der neuen Basis wird im März 2024 erfolgen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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