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Deutschland laut Innenausschuss-Bericht schlecht für Mega-Stromausfall gerüstet

Archivmeldung vom 05.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Angelina Ströbel / pixelio.de
Bild: Angelina Ströbel / pixelio.de

Deutschland ist schlecht für einen mehrere Tage oder gar Wochen andauernden Stromausfall gerüstet. Das geht aus einem unveröffentlichten Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hervor, der der "taz" vorliegt. Die Autoren monieren, dass ein solcher Notfall in den "aktuellen Gesetzen und Verordnungen nur ungenügend berücksichtigt" werde.

"Unterstellt man das Szenario eines mindestens zweiwöchigen und auf das Gebiet mehrerer Bundesländer übergreifenden Stromausfalls, kämen die Folgen einer Katastrophe nahe", heißt es in dem Bericht. "Diese wäre selbst durch eine Mobilisierung aller internen und externen Kräfte und Ressourcen nicht 'beherrschbar', allenfalls zu mildern." In Auftrag gegeben hat den Bericht der Innenausschuss des Bundestages.

Besonders dramatisch sind demnach die Folgen für Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeheime. Die Situation im Gesundheitswesen verschärfe sich nach einem Mega-Blackout innerhalb einer Woche derart, dass "vom weitgehenden Zusammenbrechen der medizinischen und pharmazeutischen Versorgung auszugehen ist." Die Folge: "Spätestens am Ende der ersten Woche wäre eine Katastrophe zu erwarten, d.h. die gesundheitliche Schädigung bzw. der Tod sehr vieler Menschen."

Zwar sei die Wahrscheinlichkeit eines solch großen Stromausfalls momentan gering, so die Autoren. Es sei aber "mit guten Gründen davon auszugehen", dass das Szenario in Zukunft wahrscheinlicher werde. So könnte der Klimawandel zu mehr Extremwetterereignissen führen. Auch Terroranschläge oder Epidemien kämen als Ursache für einen großen Stromausfall in Frage.

Die Technikfolgenforscher beim Bundestag plädieren deshalb dafür, "nachhaltigere Optionen zur Bewältigung eines lang andauernden und großflächigen Stromausfalls zu entwickeln". So könnten etwa durch eine dezentrale Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien wichtige Infrastrukturen besser geschützt werden. "Regional begrenzte Inselnetze" könnten selbst bei einem Mega-Blackout weiter Strom erzeugen.

Quelle: taz - die tageszeitung

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