Spenden-Bereitschaft in Coronakrise gestiegen
Archivmeldung vom 29.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Spenden-Bereitschaft bei Privatpersonen in Deutschland hat in der Coronakrise zugenommen. Das sagte die Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising-Verbandes, Larissa Probst, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Sie bezog sich damit auf aktuelle Zahlen des GfK-Charity-Panel, die monatlich bei 10.000 Privatpersonen erhoben werden. Demnach ist die Bereitschaft zu Spenden bis 5.000 Euro im März um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen und im April um fünf Prozent. Im Januar gab es noch einen Rückgang um 17 Prozent. Tatsächlich kamen im April dieses Jahres 473 Millionen Euro an Privatspenden zusammen - gegenüber 453 Millionen Euro im April 2019.
Probst führte die Entwicklung darauf zurück, dass Rentner und Pensionäre sowie Beamte Hauptspender seien. Sie seien von der Coronakrise nicht so stark und nicht existenziell betroffen. "Da kommt der Solidargedanke zum Tragen", sagte Verbandschefin Probst dem RND. Bei den Förderstiftungen sei der Trend aktuell ebenfalls steigend, Vermögende gäben mehr als zuletzt. "Wir freuen uns über die Solidarität der Spenderinnen und Spender und hoffen, dass das in den nächsten Monaten weiter anhält und die Zivilgesellschaft nicht so stark leidet." Allerdings seien Unternehmensspenden rückläufig, fügte Probst hinzu. Überdies sei es derzeit schwierig bis teilweise unmöglich, Neuspender bei Veranstaltungen und auf der Straße anzusprechen. Das ändere sich erst allmählich wieder. "Gemeinnützige Einrichtungen können außerdem kaum Rücklagen bilden, schon aus rein rechtlichen Gründen nicht", sagte sie dem RND. "Deshalb können sie die Krise nicht abpuffern. Hier muss der Staat aushelfen. Wir kämpfen für einen Rettungsschirm Zivilgesellschaft."
Quelle: dts Nachrichtenagentur