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Mainzer Bahn-Chaos wird Thema im Bundestags-Verkehrsausschuss

Archivmeldung vom 09.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bahnhofsplatz und rechter Gebäudeflügel nach dem Umbau
Bahnhofsplatz und rechter Gebäudeflügel nach dem Umbau

Foto: MzMzMz
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Union will die teilweise Abkopplung des Mainzer Bahnhofs wegen Personalmangels zum Thema im Bundestags-Verkehrsausschuss machen. "Der Verkehrsausschuss wird sich nach der Bundestagswahl sicherlich mit dieser Thematik beschäftigen", sagte das Ausschussmitglied Steffen Bilger (CDU) "Handelsblatt-Online". "Die Bahn muss jetzt glaubhaft machen, dass sie am Problem arbeitet und so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommt."

Bilger warnte zugleich die Bahn davor, auf Kosten der Fahrgäste zu sparen. "Sollte die Deutsche Bahn AG tatsächlich bewusst über zu wenig Personal vor Ort verfügen, erwarte ich, dass sie dieses Problem in Griff bekommt. Bei allem Verständnis dafür, dass die Bahn auf die Kosten schaut - so etwas darf nicht vorkommen", betonte der CDU-Politiker.

Der Mainzer Hauptbahnhof kann derzeit in den Abend- und Nachtstunden nicht mehr angefahren werden, da die Bahn das Stellwerk dort nicht mehr mit Fahrdienstleitern besetzen kann. Sie führt dies auf einen unerwartet hohen Krankenstand sowie die Abwesenheit von Mitarbeitern wegen der Urlaubszeit zurück. Nachdem die Abkopplung zunächst nur für wenige Tage gelten sollte, dauert die Einschränkung nun bis Ende August.

Verkehrsausschuss-Chef attackiert Bahnchef wegen Mainzer Zug-Chaos

Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, hat den Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, für das Chaos am Mainzer Hauptbahnhof verantwortlich gemacht. "Dieses Chaos zeigt erneut, dass der DB-Konzern auf Kosten der Fahrgäste spart. Positive Geschäftsbilanzen sind Rüdiger Grube offenbar wichtiger als Personalmangel, Zugausfälle, Verspätungen", sagte der Grünen-Politiker "Handelsblatt-Online". Mittelfristig untergrabe er damit seine Geschäftsbasis. "Ein guter Bahnchef würde seine Bahnkunden auf Händen tragen."

Bahn widerspricht Äußerungen von EVG-Chef bezüglich Personalmangel

Die Deutsche Bahn (DB) hat Äußerungen des Chefs der Verkehrsgewerkschaft EVG, Alexander Kirchner, widersprochen, nach denen das Bahn-Management nichts gegen den Personalmangel in bestimmten Bereichen des Konzerns unternommen habe. "Die Deutsche Bahn hat die Probleme des demografischen Wandels längst erkannt und steuert seit längerem um: In den vergangenen Jahren haben wir bundesweit Zehntausende neue Mitarbeiter eingestellt und ausgebildet", sagte DB-Personalvorstand Ulrich Weber am Freitag in Berlin. "Rund 10.000 waren es alleine 2012 und über 5.000 in den ersten sechs Monaten 2013, darunter auch Fahrdienstleiter, Zugpersonal und Mitarbeiter im Bordservice. Heute sind im Konzern 247 Fahrdienstleiter mehr als Ende 2012 tätig."

Der Wind habe sich vor geraumer Zeit "von der Sanierung zur Rekrutierung gedreht", betonte Weber. "Wir sind unterwegs, das weiß auch die EVG-Spitze, weil wir das bisher gut gemeinsam gestaltet haben. Zuletzt beim Demografie-Tarifvertrag, der seit einem halben Jahr wirkt."

EVG-Chef Kirchner hatte gegenüber der "Welt" erklärt, dass die Personaldecke der Bahn mittlerweile so knapp sei, "dass es künftig auch auf anderen Strecken" und nicht nur in der Rhein-Main-Region "immer wieder zu Zugausfällen aufgrund von Personalmangel kommen kann". Laut Kirchner gebe es "überall im Land Stellwerke, die unterbesetzt" seien. "Wir leiden schlicht unter Personalknappheit im Konzern - nicht überall, nicht in allen Sparten, aber es gibt Bereiche, da sind wir chronisch unterbesetzt."

Zeitung: Schienenchaos bei Mainz sorgt für Konflikt bei der Bahn

Das Schienenchaos in der Region um Mainz sorgt nach Informationen der "Welt" für einen handfesten Konflikt bei der Deutschen Bahn. Die Arbeitnehmervertreter hätten über viele Monate auf die Unterbesetzung in den Stellwerken, die jetzt in der Rhein-Main-Region zu wochenlangen Zugausfällen führen werden, hingewiesen, sagte der Chef der Verkehrsgewerkschaft EVG, Alexander Kirchner, der Zeitung. "Der Gesamtbetriebsrat hat mir gesagt, dass er das Thema in den vergangenen 28 Monaten bei jedem Treffen mit dem Management auf die Tagesordnung gesetzt hat." Passiert sei nichts. "Sollte sich nun nichts ändern, bleibt uns nichts übrig, als über die Dienstplanregelungen noch stärkeren Druck aufzubauen. Dann wird es dazu kommen, dass die EVG-Betriebsräte die Zustimmung zu Dienstplänen, Verschiebungen von Urlauben oder Änderungen an der Planung für Freischichten verweigern", kündigte Kirchner an, der zugleich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bahn ist.

Die Bahn erklärte dagegen, vor allem bei den Fahrdienstleitern zuletzt kräftig aufgestockt zu haben - allerdings offenbar reichlich spät. Denn nach Informationen der "Welt" war die deutlich zu dünne Personaldecke den verantwortlichen Managern der Bahntochter DB Netz AG seit langem bekannt, ebenso wie die Probleme, die daraus entstehen können und nun wahr wurden.

Nach Informationen der "Welt" hatte der Vorstand der DB Netz bereits im Oktober 2010 eine Vorlage erhalten, die das Defizit umriss. Allerdings sei nichts gegen den Personalmangel geschehen, heißt es in dem Bericht. Die Untätigkeit der Netz-Manager in diesem Punkt soll schließlich einer der Gründe dafür gewesen sein, warum die Führung von DB Netz vor wenigen Monaten überraschend ausgetauscht wurde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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