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DJ Tom Novy fordert Fortsetzung der Loveparade

Archivmeldung vom 26.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der Love Parade
Logo der Love Parade

Rund einen Monat nach der tödlichen Massenpanik auf der Loveparade in Duisburg gibt es neue Diskussionen darüber, ob die Veranstaltung doch weitergeführt werden soll. "Die Schuldigen zu bestrafen und die Parade dann zu beerdigen - das reicht einfach nicht", schreibt der Techno-DJ Tom Novy in der Septemberausgabe des "Rolling Stone". Deshalb solle der umstrittene Umzug im kommenden Jahr wieder ausgetragen werden, idealerweise am Ursprungsort Berlin.

"Es wäre auch eine Parade zu Ehren der Toten und Verletzten", so der 40-jährige Novy, bürgerlich Thomas Reichold, der selbst regelmäßig bei der Veranstaltung als DJ im Einsatz war und auch in Duisburg dabei war.

Unmittelbar nach der Katastrophe, bei der am 24. Juli 21 Menschen tödlich verletzt wurden, hatte Veranstalter Rainer Schaller mitgeteilt, die 1989 erstmals ausgetragene Loveparade werde nicht fortgesetzt. "Obwohl Rainer Schaller viel Geld für die Marke ausgegeben hat: Er hat nicht das Recht zu sagen, die Loveparde wäre nun vorbei", kritisiert Tom Noy. "Das wäre so, als würde er uns erklären, unsere Jugendbewegung sei am Ende." Schaller solle die Rechte nun freigeben. Ein noch zu gründender Trägerverein müsse dann die Aufgabe übernehmen, unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen die Nachfolge-Parade vorzubereiten. "Gerade nach einer solchen Katastrophe müssen wir der Welt zeigen, dass die Ideale der ersten Stunde nicht auch in Duisburg gestorben sind", schreibt Novy.

Loveparade-Mitgründer Dr. Motte, 50, bürgerlich Matthias Roeingh, sieht eine Fortsetzung der Parade in einem Co-Beitrag in derselben "Rolling Stone"-Ausgabe kritisch: "Ich kann nur eindringlich davor warnen, so ein Event überstürzt auf die Beine zu stellen, bloß um ein Zeichen setzen zu wollen." Erst müssten sich alle Beteiligten darüber klar werden, welche inhaltlichen Ziele eine solche Veranstaltung heute noch haben könne.

Quelle: Septemberausgabe des "Rolling Stone"

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