E-Tretroller: Tier-Gründer nennt Unfallzahlen und kündigt Helme und Blinker an
Archivmeldung vom 19.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Gründer des Berliner Anbieters Tier, Lawrence Leuschner, hat die E-Tretroller verteidigt. Es gebe "aktuell keine Krise", so Leuschner, sondern das Unternehmen erfahre "sehr große Bestätigung".
Die Firma habe inzwischen mehr als zehn Millionen Fahrten verbucht und sei in mehr als 40 Städten in zwölf Ländern präsent. "Klar, es wird viel Kritisches geschrieben, aber die Konsumenten sind davon ziemlich unbeeindruckt." Die E-Tretroller seien weniger gefährlich, als oftmals behauptet werde. Unter Berufung auf die Zahlen der Versicherung des Unternehmens, die greife, wenn den Kunden etwas passiert oder sie haften müssten, sagte er: "Aktuell haben wir bei uns knapp 250 registrierte Unfälle bei zehn Millionen Fahrten. Das ist eine extrem niedrige Quote. Und die Leute lernen ja auch erst gerade, wie man die Scooter fährt. Dementsprechend sind wir froh, dass das alles so gut funktioniert."
Angesprochen auf die Kritik, dass es an Helmen und Blinkern fehle, sagte Leuschner: "Wir arbeiten auch an einer Lösung, damit wir einen Helm anbieten können." Ebenfalls werde an einer Lösung für einen Blinker gearbeitet. "Ein Blinker ist auf jeden Fall auch von unserer Seite aus wünschenswert." Auß erdem sei die Lebensdauer der Tier-Scooter nicht so kurz, wie es im Allgemeinen an E-Tretrollern kritisiert werde. "Unser Scooter hat aktuell eine voraussichtliche Lebenszeit von mindestens 18 Monaten. Wir glauben sogar, dass er mehrere Jahre halten kann. Denn es gibt nichts an dem Scooter, was wir nicht reparieren könnten. Dementsprechend sehe ich das als eine nachhaltige Lösung."
Leuschner kündigte an, dass sein Unternehmen im kommenden Jahr als angeblich erste Mobilitätsfirma CO2-neutral sein soll. "Wir stellen jetzt auch auf erneuerbare Energien um und machen damit jede Fahrt CO2 frei. Als nächstes werden wir neue Transporter und Lastenräder, die mit Ökostrom fahren, zum Einsammeln der E-Tretroller kaufen. Außerdem führen wir E-Scooter mit austauschbaren Batterien ein, so dass sie zum Aufladen nicht mehr in die Lagerhäuser gebracht werden müssen. Und dann ist mein Ziel, nächstes Jahr die ganze Firma CO2 frei zu haben. Dann sind wir die erste CO2-freie Mobilitätsfirma."
Quelle: dts Nachrichtenagentur