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Sachsen-Anhalt: Größte Deichverlegung Deutschlands vor Abschluss

Archivmeldung vom 27.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Die Elbe bei Hochwasser im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
Die Elbe bei Hochwasser im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Foto: Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe - Brandenburg
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die größte Deichverlegung Deutschlands steht vor der Vollendung: Ab Freitag wird der alte Deich im Lödderitzer Forst bei Aken in Sachsen-Anhalt teilweise eingerissen, berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung".

Dadurch entsteht mit insgesamt 900 Hektar die größte neue Überflutungsfläche entlang der Elbe. Das Millionen-Projekt gilt als beispielhaft, wie Natur- und Hochwasserschutz miteinander vereinbart werden können. "Hier gehen der Naturschutz und der Hochwasserschutz eine Verbindung ein, die in einem herausragenden Landesinteresse liegt", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff der Zeitung.

Zur "Deichschlitzung" am Freitag werden neben Haseloff die Umweltministerinnen von Bund und Land, Barbara Hendricks (SPD) und Claudia Dalbert (Grüne), erwartet. Der alte Deich ist maximal 850 Meter von der Elbe entfernt, der neue bis zu 2,5 Kilometer. "Nach unseren Berechnungen kann sich dadurch ein Hochwasserscheitel der Elbe um bis zu 28 Zentimeter im Raum Aken-Lödderitz verringern", sagte Astrid Eichhorn der Zeitung: Sie hat das Großvorhaben für die Umweltstiftung WWF als Projektleiterin gesteuert.

Die Deichverlegung dauerte länger und wurde deutlich teurer als erwartet. Der neue Deich ist 7,3 Kilometer lang, fast 900.000 Kubikmeter Erde wurden dafür bewegt. Das Großvorhaben kostet mehr als 33 Millionen Euro. Die Kosten übernehmen zu 75 Prozent die Bundesregierung, 15 Prozent die Landesregierung und den Rest der WWF. Eine Mehrwertsteuererhöhung, das Hochwasser 2013 und archäologische Ausgrabungen sind laut Eichhorn unter anderem für die Verteuerung verantwortlich.

Auf der neuen Überflutungsfläche, die teils vorher Ackerland waren, entsteht ein neuer Wald aus Eschen, Ulmen und hauptsächlich Eichen. "Für die Eichen haben wir Eicheln in Hochwassergebieten gesammelt. Das heißt, diese Bäume sind genetisch an Hochwasser gewöhnt", so Eichhorn. In einer Baumschule wurden daraus rund 80.000 Eichen gezogen, die dann auf der neuen Überflutungsfläche gepflanzt wurden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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