Star-Anwalt Birkenstock vertritt Opfer des Envio-Skandals
Archivmeldung vom 19.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Kölner Promi-Anwalt Reinhard Birkenstock steigt in den Prozess um die Dortmunder PCB-Skandalfirma Envio ein. Er vertritt einen mit PCB verseuchten Familienvater als Nebenkläger. Das berichten die Zeitungen der WAZ-Gruppe.
Birkenstocks Mandant ist ein 30-jähriger Mann aus Lünen, der bei Envio gearbeitet hat. Ohne es zu ahnen, hatte er krebserregendes PCB in seiner Kleidung mit nach Hause geschleppt. Jetzt haben seine Frau und sein fünfjähriger Sohn das Gift im Blut. Auch das Baby der Lüner Familie ist krank. Dem einjährigen Jungen musste bereits eine Niere entfernt werden, berichtet die WAZ. Birkenstock sagte der Zeitung, er wolle "einen angemessenen Ausgleich für diese Leiden". Weitere Envio-Opfer könnten sich dem Entschädigungsvorstoß anschließen.
Der Fall Envio gilt als bundesweit größter PCB-Skandal der letzten Jahrzehnte. Durch unsachgemäßen Umgang mit PCB wurden rund 360 Menschen vergiftet und weite Teile des Firmengeländes im Dortmunder Hafen verseucht. Vier Verantwortliche des 2010 stillgelegten Entsorgers müssen sich ab 9. Mai vor dem Dortmunder Landgericht verantworten. Einer der Hauptbeschuldigten ist Envio-Chef Dirk Neupert, dem schwere Umweltstraftaten und 51-fache Körperverletzung vorgeworfen werden.
Star-Anwalt Birkenstock, der Mitte der 90er-Jahre den DDR-Spion Karl Wienand und zuletzt TV-Moderator Jörg Kachelmann verteidigte, sieht sein Mandat für die Envio-Opfer als "große Herausforderung", sagte er der WAZ.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)