AOK-Chef Ahrens prognostiziert drastischen Rückgang der Kassenzahl
Archivmeldung vom 13.09.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorstandsvorsitzende der AOK, Hans Jürgen Ahrens, rechnet nach der Einführung des Gesundheitsfonds mit einem Umbruch im gesetzlichen Kassensystem.
"Mittelfristig wird der Fonds zu einer dramatischen Reduzierung der Kassenzahl führen", sagte Ahrens der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabend-Ausgabe). "Viele kleine Kassen werden gezwungen sein, sich zu größeren Einheiten zusammenzuschließen, um im Wettbewerb um mehr Qualität zu bestehen", erläuterte der AOK-Chef. Gegenwärtig gibt es in Deutschland noch gut 200 gesetzliche Krankenkassen.Zugleich widersprach Ahrens den Erwartungen des Bundesgesundheitsministeriums, dass gut wirtschaftende Kassen im Zuge des Fonds an ihre Mitglieder Prämien ausschütten. "Das ist kaum realistisch. Kassen, die dazu in der Lage sind, werden ihre Mitglieder eher mit Leistungsverbesserungen an sich binden, als mit kleinen Prämien, die einen vergleichsweise hohen Verwaltungsaufwand erfordern", so Ahrens. "Der Versicherte dürfte es auch mehr schätzen, wenn ihm seine Kasse etwas bietet, was andere Kassen nicht bieten."
Quelle: Saarbrücker Zeitung