Chef des Studierendenwerks kritisiert Bafög als zu niedrig
Matthias Anbuhl, Chef des Deutschen Studierendenwerks (DSW), kritisiert, dass Studierende, die Bafög beziehen, finanziell immer weiter abgehängt werden. "Trotz der jüngsten Erhöhung hinkt das Bafög chronisch hinterher: hinter den Orientierungswerten für den Kindesunterhalt, hinter anderen staatlichen Leistungen und hinter der Entwicklung von Mieten, Preisen und Einkommen", sagte er dem "Spiegel".
Am deutlichsten werde der Unterschied im Vergleich zu den Richtwerten
für Unterhaltsleistungen für Kinder. Für die Warmmiete für Studierende,
die außerhalb des Elternhauses leben, werden hier 440 Euro veranschlagt,
beim Bafög liegt die Wohnkostenpauschale dagegen nur bei 380 Euro. Der
Richtwert für den weiteren Unterhaltsbedarf für studierende Kinder liegt
bei 550 Euro. Der DSW-Vorstandvorsitzende argumentiert, der
Bafög-Grundbedarf liege dagegen nur bei 475 Euro.
Während bei
anderen staatlichen Leistungen wie Bürgergeld, Wohngeld oder den Renten
regelmäßige Anpassungen Standard seien, "vergehen beim Bafög oft viele
Jahre mit Nullrunden", so Matthias Anbuhl - trotz Inflation. Er fordert
die nächste Bundesregierung zum Handeln auf, "damit sich
Bafög-geförderte Studierende nicht noch mehr wie Bürgerinnen und Bürger
zweiter Klasse fühlen müssen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur