Sommer, Sonne, Knochenbruch: Die Top 5 der Trendsportarten 2010 und ihr Verletzungsrisiko
Archivmeldung vom 11.08.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEgal ob Kitesurfing, Wakeboarding oder Nordic Blading: Kaum ein Sommer vergeht ohne neue Trend-Sportarten. Doch gerade bei Trends fehlt es den Sportlern häufig an Erfahrung und Ausrüstung. Die Folge: Volle Wartezimmer in Arztpraxen und bei Orthopäden. Die Sportmediziner vom Ortenau Klinikum, das deutschlandweit zu den 100 größten Arbeitgebern der Gesundheitsbranche zählt, haben die aktuellen Top 5 der Trendsportarten dieses Sommers einem Risiko-Check unterzogen: Wo ist die Verletzungsgefahr am höchsten, wo am niedrigsten?
1. Kitesurfing
Hier mischt sich Wasser- mit Flugsport: Kitesurfing gehört zu den Trendsportarten mit dem größten Gefahrenpotential. Kitesurfer lassen sich von einem Lenkdrachen über das Wasser ziehen und vollführen aufsehenerregende Sprünge. "Kitesurfing ist spektakulär anzusehen, kann aber auch spektakuläre Verletzungen hervorrufen", so der Sportmediziner Dr. Christian Hensler vom Ortenau Klinikum (www.sportmedizin-ortenau.de). "Dazu zählen neben Trümmerbrüchen im Knie- und Beinbereich auch Rippenbrüche oder Schädelfrakturen." Die richtige Ausrüstung sowie ein intensiver Vorbereitungskurs sind Pflicht: "Die Kitesurfer werden bei ihren Sprüngen mehrere Meter in die Luft gezogen, da ist volle Körperbeherrschung gefragt."
2. Wakeboarding
An zweiter Stelle der risikoreichen Trendsportarten steht das Wakeboard, der kleine Bruder des Surfbretts. Die Mischung aus Wasserski und Wellenreiten ist ideal für Sommersportler, die es rasant mögen. Wer sich beim Wakeboarding ausprobieren möchte, sollte jedoch unbedingt Wasserski- oder Surf-Erfahrungen besitzen. Ansonsten drohen Prellungen, Muskelzerrungen oder sogar Knochenbrüche.
3. Nordic Blading
"Inline Skaten mit Stöcken, das ist Nordic Blading", sagt der Sportmediziner, "es ist schneller und fordernder als das geruhsame Nordic Walking und erfordert eine gewisse Grundfitness sowie ausgeprägte koordinative Fähigkeiten". Das Verletzungsrisiko ist ähnlich wie beim Skaten: "Handschuhe, Gelenkschoner und Helm sind wichtig, sonst ziehen sich Stürzende Verletzungen wie Schürfwunden, Prellungen oder Knochenbrüche zu." Zudem sollten die Stöcke aus Kohlefaser sein, um die Bewegungen auf dem Asphalt gelenkschonend abzudämpfen.
4. Windsurfen
Für einige Jahre etwas in Vergessenheit geraten, erlebt das klassische Windsurfen gerade eine Renaissance. "Windsurfen ist im Gegensatz zu Sportarten wie Wakeboarding oder Kitesurfing auch für Sportler jenseits der 50 problemlos erlernbar", so Dr. Hensler. Voraussetzung: ein guter Gleichgewichtssinn und Dehnübungen vor Sportbeginn, um den Körper auf die Bewegungen einzustellen. "Und falls es doch einmal zum Sturz kommt, ist das nicht weiter tragisch, Schwimmen gehört zu den gesündesten Formen der Fortbewegung", ergänzt der Sportmediziner augenzwinkernd.
5. Beach Volleyball
Spätestens seit die Teamsportart olympische Disziplin wurde, hat sich Beachvolleyball ganz nach oben auf der Beliebtheitsskala katapultiert. "Beach Volleyball ist ideal für jüngere und ältere Menschen", so Dr. Hensler. "Das Verletzungsrisiko ist gering, und als Mannschaftssportart steht das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund." Ein wichtiger Tipp, den auch die Profis beherzigen: "Bei Sonne mit Kopfbedeckung spielen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten." Sonst besteht die Gefahr eines Hitzschlags, der sich durch Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen bemerkbar macht. "Betroffene sollten schnellstmöglich einen schattigen Platz aufsuchen und den Körper beispielsweise durch Eis oder kalte Bäder abkühlen."
Quelle: ORTENAU KLINIKUM