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Leiharbeitnehmer und Befristete sind häufiger psychisch krank als regulär Beschäftigte

Archivmeldung vom 15.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Leiharbeit wird oft auch als modernes Sklaventum oder Sklaverei bezeichnet (Symbolbild)
Leiharbeit wird oft auch als modernes Sklaventum oder Sklaverei bezeichnet (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Leiharbeitnehmer und befristet Beschäftigte sind häufiger von psychischen Erkrankungen wie Burn-Out oder Depressionen betroffen als regulär Beschäftigte. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.

"Personen in atypischen Beschäftigungsformen weisen einen schlechteren psychischen Gesundheitszustand auf als Normalbeschäftigte", heißt es in der Antwort des Arbeitsministeriums. "Längsschnittstudien verweisen darauf, dass es sich um kausale Zusammenhänge handeln könnte", so das Ministerium. Vor allem Leiharbeitnehmer seien "häufiger von Beeinträchtigungen der allgemeinen Gesundheit, von ,Burnout´ sowie Depressionen betroffen als Normalbeschäftigte", heißt es in der Antwort.

Auch befristet Beschäftigte wiesen eine geringere Arbeits- und Lebenszufriedenheit als unbefristet Beschäftigte auf. "Unsicherheit, Dumpinglöhne und viel Stress: Prekäre Beschäftigung macht krank, vor allem Leiharbeit drückt vielen auf die Seele", sagte Linken-Politikerin Jutta Krellmann. Die beste Medizin dagegen seien gute Arbeitsbedingungen, Tariflöhne und unbefristete Arbeit für alle. Jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland oder fast acht Millionen arbeiten heute in einer so genannten atypischen Beschäftigungsform. Dazu gehören fast eine Million Leiharbeitnehmer, 4,5 Millionen Teilzeitbeschäftigte und 2,5 Millionen befristet Beschäftigte. Das Ministerium beruft sich in seiner Antwort auf mehrere wissenschaftliche Studien, denen Langzeitbefragungen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zugrunde liegen.

Quelle: Rheinische Post (ots)


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