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Politik verhütet "Pille danach"

Archivmeldung vom 17.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die "Pille danach" sollte endlich auch in Deutschland rezeptfrei abgegeben werden können, verlangen Beratungsstellen wie pro familia und viele Wissenschaftler.

Im Gegensatz zu anderen großen Ländern in Europa müssen Frauen, die nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft verhüten möchten, hier erst zum Arzt gehen und sie sich verschreiben lassen - "weil die Pille danach in Deutschland nicht nur eine medizinische, sondern auch eine politische Frage ist", kritisiert Dr. Ulrich Hagemann in der "Apotheken Umschau". Er leitet die Abteilung Arzneimittelsicherheit im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und weist darauf hin, dass seit 2003 die Empfehlung eines Sachverständigenausschusses für die Freigabe existiert. Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) wendet sich jedoch dagegen. Er möchte die Beratungspflicht durch den Arzt erhalten. Im Gespräch ergebe sich oft auch, dass ein Teil der Frauen die Pille gar nicht brauche, sagt Dr. Klaus König, BVF-Vorsitzender in Hessen. Arzneimittel-Experte Hagemann betont jedoch, es gebe weder toxische Risiken noch ein Abhängigkeitspotential. "Bei zu später Einnahme drohen keine Risiken für Mutter und Fötus." Fakten, nicht Weltanschauungen sollten entscheiden, ob ein Medikament aus der Verschreibungspflicht entlassen werde.

Quelle: Wort und Bild "Apotheken Umschau"

 

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