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Lufthansa-Chef Franz hält Pilotenstreik für "unverhältnismäßig"

Archivmeldung vom 03.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Christoph Franz (2013)
Christoph Franz (2013)

Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Christoph Franz, der scheidende Vorstandschef der Lufthansa, hält den Streik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für "unverhältnismäßig". In Tarifverhandlungen sei es wichtig, durch Gespräche einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss zu finden: "Dazu ist es leider nicht gekommen", bedauerte er in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).

Auch das Argument der Piloten, wonach sie verzichten sollten, nur damit die Lufthansa-Aktionäre üppig bedient werden, ließ er nicht gelten. "Unsere Aktionäre haben im vergangenen Jahr gar keine Dividende bekommen", stellte er klar. Als Fluggesellschaft stehe die Lufthansa im Wettbewerb mit anderen Unternehmen, die zum Teil viel größere Gewinnmargen erzielen. "In unserer Branche verdient niemand 25 Prozent wie viele Unternehmen der Softwareindustrie etwa", sagte Franz.

Zugleich sprach er sich für das Streikrecht als Grundrecht aus, forderte aber auch eine Reform: "Es sollte aus unserer Sicht auch bei einem Streik eine Pflicht auf Mindestaufrechterhaltung der kritischen Verkehrsinfrastruktur geben, zu der ja auch die Bahn oder die Flugsicherung zählen".

Explizit entschuldigte sich Franz bei den betroffen 425.000 Fluggästen für die streikbedingten Flugausfälle. "Gerade unsere Kunden von außerhalb Europas haben grundsätzlich wenig Verständnis für Streiks, speziell für wiederkehrende Streiks", so Franz. Ihnen bleibe eher in Erinnerung, dass sie sich auf die Lufthansa nicht verlassen können, während andere Drehscheiben niemals von Streiks betroffen sind.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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