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China sperrt Tibet von Ende Februar bis Ende März für Ausländer

Archivmeldung vom 24.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Soldatentrupp in Lhasa im Sommer 2011 Bild: igfm (openPR)
Soldatentrupp in Lhasa im Sommer 2011 Bild: igfm (openPR)

Im fünften Jahr in Folge wird Tibet für über einen Monat wegen zweier wichtiger Ereignisse, nämlich dem tibetischen Neujahrsfest, das am 23/24. Februar ansteht, und dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstandes am 10. März, von der Außenwelt abgeriegelt sein.

Vor drei Jahren, am 10. März 2008, lösten Demonstrationen am 10. März den größten landesweiten Aufstand seit Jahrzehnten aus.

AP zitierte am Donnerstag Reiseveranstalter in Lhasa, die dieses Verbot bestätigten. Diese seien von dem staatlichen Tourismusamt in Lhasa in Kenntnis gesetzt worden, daß Tibet vom 20. Februar bis zum 30. März für Ausländer gesperrt sei. Einer anderen Quelle zufolge gilt das Verbot bis zum 20. März.

„Wir haben zwar keine schriftliche Bekanntmachung gesehen, aber es ist dasselbe wie in vorhergehenden Jahren. Über die Gründe wurden wir nicht informiert, aber es ist wahrscheinlich wegen des tibetischen Neujahres“, zitiert AP eine Reiseagentur in Lhasa.

Der Zeitpunkt dieser Sperre ist dieses Jahr von größerer politischer Reichweite, weil die Tibeter in Tibet wie auch im Exil, als Ausdruck des Respekts und der Solidarität mit jenen ihrer Landsleute, die sich in Tibet selbst verbrannten, zu einem Boykott der Neujahrsfeierlichkeiten aufriefen. In den vergangenen 11 Monaten haben 16 Tibeter sich selbst angezündet, um die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil zu fordern und gegen Chinas fortgesetzte Besetzung Tibets zu protestieren.

Neueste Berichte deuten darauf hin, daß chinesische Regierungsbeamte in Osttibet „die Einheimischen mit Geld und Geschenken umschmeicheln“, damit sie das tibetische Neujahr, das Losar genannt wird, feiern.

Chinesische Touristen sind im allgemeinen von diesem Reiseverbot ausgenommen. Die Tibeter selbst sind jedoch strengen Einschränkungen bezüglich ihrer Bewegungsfreiheit unterworfen, besonders in Lhasa, wo diejenigen ohne Aufenthaltsbefugnis mit Inhaftierung und dem zwangsweisen Rücktransport an ihre Heimatorte rechnen müssen.

Auch letztes Jahr wurde in demselben Zeitraum ein Verbot für ausländische Reisende verhängt, wobei die Regierung die kalte Witterung und die Überbelegung von Hotels als Begründung anführte.

2011 machten die chinesischen Behörden ein weiteres Mal die TAR im Vorfeld zu politisch brisanten Feierlichkeiten im Juli für Ausländer sowie chinesische Intellektuelle und Tibeter aus den Nachbarprovinzen dicht.

Die traditionell tibetischen Gebiete außerhalb der TAR, wo sich die meisten Selbstverbrennungen ereigneten, blieben bei einem massiven Aufgebot an Sicherheitskräften monatelang für alle Auswärtigen gesperrt.

Quelle: Phayul, www.phayul.com / igfm (openPR)

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