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Plan zum Aufbau der von Kardinal Woelki protegierten "Kölner Hochschule für Katholische Theologie" wurde den Aufsichtsgremien verschwiegen

Archivmeldung vom 07.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Rainer Maria Woelki (2021)
Rainer Maria Woelki (2021)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) der Steyler Missionare in Sankt Augustin, Professor Peter Ramers, hat die aus der PTH hervorgegangene "Kölner Hochschule für Katholische Theologie" als "feindliche Übernahme" kritisiert. Das Erzbistum Köln unter Kardinal Rainer Woelki habe über Jahre ein "falsches Spiel gespielt" und die Finanzaufsicht des Erzbistums bewusst übergangen, sagte Ramers dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Ramers wurde im Oktober 2019 - obwohl vom PTH-Senat für weitere drei Jahre als Rektor promulgiert - per römischem Dekret entlassen. Ein neues Statut für die Hochschule sei kurz danach unter Ramers' Nachfolger Christoph Ohly "mehr oder weniger durchgedrückt" worden. Ohlys Behauptung, er sei über die gesamte Angelegenheit erst kurz vor seiner Ernennung zum Rektor der KHKT informiert worden, nannte Ramers gelogen.

Aus einer internen Korrespondenz geht hervor, dass die Bistumsleitung - entgegen öffentlichen Erklärungen - gezielt den Plan eines Neuaufbaus der KHKT samt Standortwechsel von Sankt Augustin nach Köln verfolgte. "Weder die Übernahme der Hochschule noch der Standortwechsel sind bisher in der Öffentlichkeit und den Gremien des Erzbistums kommuniziert", heißt es dazu in einer Mail vom April 2019. Sie liegt dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vor.

An diesem Mittwoch befasst sich der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat (KiWi) des Erzbistums erneut mit der ungeklärten Finanzierung der KHKT. Die Anschubfinanzierung hatte Woelki aus einem bischöflichen Sondervermögen zugesagt. Aus zunächst 1,2 Millionen wurden inzwischen mehr als drei Millionen Euro jährlich. Diese Summe reicht für einen laufenden Betrieb mittelfristig bei Weitem nicht aus. Schätzungen belaufen sich auf einen etwa dreimal so hohen Bedarf.

"Den Gremien müsste doch auffallen, wie der Erzbischof seit Jahren mit ihnen umgeht", sagte Ramers. "Schon die Übernahme der Hochschule mit allen finanziellen Folgen war ein Fait accompli, ein abgekartetes Spiel, das der KiWi im Grunde nur noch abzunicken hatte. Die drohende millionenschwere Belastung des Bistumsetats wurde über Jahre verschleiert, und jetzt sollen die Gremien wieder vor vollendete Tatsachen gestellt werden."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)


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