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Sicherheitsprobleme beim BND-Neubau trotz 18 Millionen Euro für Zusatzkontrollen

Archivmeldung vom 18.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Baustelle der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes Bild: Tischbeinahe / de.wikipedia.org
Baustelle der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes Bild: Tischbeinahe / de.wikipedia.org

Hohe Mehrausgaben können Sicherheitsprobleme beim Neubau des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin nicht verhindern. Seit vergangenem Jahr hat der BND vom Bund die Zusage, zusätzlich 25 Millionen Euro für weiteres Sicherheitspersonal und schärfere Kontrollen am Bau ausgeben zu können; 18 Millionen Euro wurden bereits freigegeben.

Damit sollten zusätzliche Sperrbereiche eingerichtet und weiteres Aufsichtspersonal finanziert werden. Dennoch ist die Geheimhaltung für die Baupläne weiter lückenhaft.

Der "Spiegel" konnte vertraulich eingestufte Zeichnungen einsehen, auf denen Abschnitte des Hauptgebäudes klar zu erkennen sind, darunter Grundrisse von Labors und Büros. Wie der "Spiegel" berichtet, hat etwa eine für den BND-Neubau tätige Firma von ihren Unterlagen ein paar hundert Kopien angefertigt.

Verschwundene BND-Baupläne offenbaren sicherheitsrelevante Details

Die verschwundenen Baupläne des Bundesnachrichtendienstes (BND) offenbaren dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge sicherheitsrelevante Einzelheiten. BND-Präsidenten Ernst Uhrlau hatte erklärt, es seien wohl nur eine Parkgarage, eine Energieversorgung und eine Kantine betroffen. Laut "Focus" zeigen die Zeichnungen unter anderem Einzelheiten über jeweils 33 Quadratmeter große Laboratorien, 17 Quadratmeter große Einzelbüros und ein 60 Quadratmeter großes Spezialarchiv. Zudem gibt es präzise Angaben über Sicherheitsschleusen, Spezialverglasungen, Notausgänge sowie dargestellte Schall- und Brandschutzmaßnahmen und "Einbruchshemmungen".

Der frühere Staatsminister und Geheimdienstkoordinator der Regierung Kohl, Bernd Schmidbauer (CDU), sagte: "Bei der Aufsicht und der Kontrolle sowie beim Umgang mit dem aktuellen Problem sind nur Laienschauspieler am Werk."

Chef der Regierungskommission, die das Leck an der BND-Baustelle aufspüren soll, ist BND-Vizepräsident Werner Ober. Er setzte laut dem Magazin vor Jahren Spitzel auf unliebsame Journalisten an und ließ Reporter observieren. Der BND befürchtet "Focus" zufolge derzeit eine Strafanzeige wegen Diebstahls und damit die Einsetzung der Polizei. Kripo-Beamte könnten auf der Baustelle eine zu große Unruhe auslösen und eine Geheimhaltung gefährden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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