Zeitung: Schon früh Hinweise auf Bombe am Kölner Uni-Center
Archivmeldung vom 01.02.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem Bombenfund im Kölner Stadtteil Sülz am Donnerstagnachmittag gibt es Hinweise darauf, dass die Existenz eines Blindgängers auf dem Gelände schon vor Beginn der Bauarbeiten bekannt war. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner Wochenendausgabe berichtet, gab es im Baugenehmigungsverfahren entsprechende Erkenntnisse. Dennoch wurde mit den Baggerarbeiten begonnen. Auf dem Gelände im Schatten des Uni-Centers lässt das Erzbistum Köln ein Berufskolleg für Erzieher errichten. Vorschriftsgemäß beantragte der Bauherr vor Beginn der Arbeiten eine "Kampfmittelunbedenklichkeitsbescheinigung" bei der Stadt. Diese beantragte bei der Bezirksregierung Düsseldorf eine Luftbildauswertung des Baustellengeländes.
Die Experten fanden einen sogenannten Verdachtspunkt irgendwo auf dem Gelände, also einen Gegenstand, der einem Blindgänger zumindest ähnlich sah. Näheres ließ sich anhand der Fotos nicht sagen. "Wir haben daher der Stadt Köln empfohlen, das Gebiet näher zu untersuchen", sagte ein Sprecher der Bezirksregierung. Da im Boden "Störfaktoren" wie zum Beispiel Stahlbeton verbaut waren, sei eine Metalldetektion nicht möglich gewesen. Die Verantwortung über die weitere Vorgehensweise habe beim Ordnungsamt der Stadt Köln gelegen. Ein Sprecher des Amtes stellte eine Stellungnahme für Montag in Aussicht. Das Erzbistum als Bauherr bestätigte die Meldung: "Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat uns mitgeteilt, dass gebaut werden kann, aber eine Unsicherheit besteht und man vorsichtig arbeiten müsse", fasst Michael Kasiske vom Erzbistum zusammen. "Daran haben wir uns gehalten." Nach dem Bombenfund am Donnerstag war die Umgebung weiträumig gesperrt worden, Tausende Wohnungen wurden geräumt. Die Bombe wurde in der Nacht zu Freitag kontrolliert gesprengt.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)