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NRW: Viele Flüchtlinge werden nicht auf ansteckende Krankheiten untersucht

Archivmeldung vom 05.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ebola: Fieberthermometer, das zur schnellen Kontrolle eingesetzt wird. Bild:   US Army Africa, on Flickr CC BY-SA 2.0
Ebola: Fieberthermometer, das zur schnellen Kontrolle eingesetzt wird. Bild: US Army Africa, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die medizinische Untersuchung von Flüchtlingen in NRW ist mangelhaft: 90 Prozent der Flüchtlinge werden nicht auf ansteckende Krankheiten untersucht, wenn sie in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen ankommen, berichtet das WDR-Magazin "Westpol" in seiner Sendung am kommenden Sonntag (06.09.2015 ab 19.30 Uhr) unter Berufung auf die zuständige Bezirksregierung Arnsberg.

Eine ärztliche Untersuchung auf übertragbare Krankheiten muss laut Bestimmungen des Landes Nordrhein-Westfalen demnach eigentlich "so früh wie möglich" stattfinden. Doch tatsächlich dauert es zum Teil mehrere Wochen, bis diese Untersuchung durchgeführt wird. Auch die zwingend vorgeschriebene Röntgenaufnahme der Lunge, mit der eine TBC-Erkrankung erkannt werden kann, findet häufig nicht in den ersten Tagen nach der Ankunft der Flüchtlinge statt. In den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes fehle es häufig an Personal und Röntgengeräten.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, fordert, dass Flüchtlinge binnen drei Tagen einen Arzt sehen müssten. "Es ist aus seuchenpolitischen Gründen schwer akzeptabel, dass diese Erstuntersuchungen nicht schnell durchgeführt werden. Das beinhaltet auch eine Gefährdung für die Bevölkerung in Deutschland", sagte er. NRW-Innenminister Ralf Jäger verweist in dem Bericht auf die stark gestiegenen Flüchtlingszahlen. "Das hat kein Mensch vorhergesehen. Auch die zuständige Bundesanstalt für Migration. Das ist jetzt eine besondere Situation, eine besondere Herausforderung. Nicht alles klappt reibungslos. Aber wir müssen jeden Tag daran arbeiten, dass es besser wird", sagte er dem WDR-Magazin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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