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Rund 660 000 Rentner müssen nebenher jobben

Archivmeldung vom 22.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rike / pixelio.de
Bild: Rike / pixelio.de

Immer mehr Rentner in Deutschland müssen auch im hohen Alter noch dazu arbeiten oder die staatliche Grundsicherung beantragen, um über die Runden zu kommen. So gingen 2010 rund 660 000 Menschen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren nebenher einer geringfügigen Beschäftigung oder einem Minijob nach. Im Jahr 2000 waren es nur 416 000 gewesen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor, über die die "Saarbrücker Zeitung" berichtet.

Der Anstieg der Zahl der geringfügig jobbenden Rentner betrug demnach 58,6 Prozent; ihr Anteil wuchs seit dem Jahr 2000 von 3,0 auf 3,9 Prozent von allen Rentnern. "Ruhestand war gestern, malochen bis zum Tode heißt heute das Schicksal von immer mehr Rentnerinnen und Rentnern", sagte der Linken-Abgeordnete Matthias Birkwald, der eine kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt hatte. 400 000 über 65-jährige beantragten und erhielten im Jahr 2009 nach den vorliegenden Zahlen zudem die staatliche Grundsicherung im Alter, ebenfalls ein Zuwachs von 55 Prozent gegenüber 2003 als es nur 258 000 waren. Hintergrund der Entwicklung ist offenbar die Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse und gebrochener Erwerbsbiografien. "Prekäre Arbeit führt direkt in die Altersarmut", sagte Birkwald und forderte unter anderem, alle Rentenkürzungsfaktoren wieder abzuschaffen, die Rente mit 67 zurückzunehmen und wieder Mindestentgeltpunkte für Langzeitarbeitslose und Niedrigverdiener einzuführen. Das Sozialministerium will im Herbst einen "Regierungsdialog Rente" durchführen. Anfang 2012 solle ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, mit dem das Rentensystem so angepasst werden solle, "dass Armutsgefährdung im Alter nicht zunimmt", teilte das Sozialministerium der "Saabrücker Zeitung" auf Anfrage mit

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)

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