Forscher und Politiker fordern in der ZEIT zweigliedriges Schulsystem
Archivmeldung vom 21.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Ende des lähmenden Streits um das Für und Wider von Gesamtschulen fordern Forscher und Politiker von SPD, FDP und CDU. In der ZEIT rufen sie zu einem zweigliedrigen Schulsystem auf: Hauptschulen, Realschulen und Gesamtschulen sollen zu einer einheitlichen Schulform neben dem Gymnasium zusammengefast werden.
Die neue Schulform soll "ein wissenschaftsorientiertes, an der
Lebenswirklichkeit und Berufswelt orientiertes Bildungskonzept"
verfolgen und die Schüler zum Haupt- oder Realschulabschluss führen.
Gute Schüler sollen dort auch die Hochschulreife erlangen können.
Der Aufruf fällt zusammen mit ähnlichen Plänen einiger
Bundesländer. Das Ziel: Schwache Schüler sollen nicht in sogenannte
Restschulen abgeschoben werden, begabten Schülern soll der Weg zum
Abitur erleichtert werden. Internationale Bildungsstudien haben
wiederholt gezeigt, dass Deutschland eine überdurchschnittlich große
Zahl von Bildungsverlierern produziert, und andererseits
unterdurchschnittlich viele Schüler den Weg auf die Hochschulen
finden. Kritiker sehen als eine Ursache dafür das vielfach
gegliederte Schulsystem vieler deutscher Bundesländer.
Der in der ZEIT veröffentlichte Aufruf wird von 33
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens getragen, darunter Jutta
Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für
Sozialforschung, Bernhard Bueb, langjähriger Direktor der
Internatsschule Schloss Salem, Robert Heinemann, schulpolitischer
Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg, Klaus Hurrelmann,
Bielefelder Gesundheits- und Sozialwissenschaftler, Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger, stellvertretende Vorsitzende der
FDP-Bundestagsfraktion, Burkhard Schwenker, CEO der Roland Berger
Strategy Consultants, und Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo
Instituts für Wirtschaftsforschung.
Zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehören mehrere namhafte
ehemalige Bildungspolitiker wie die langjährige
nordrhein-westfälische Bildungsministerin Gabriele Behler (SPD), der
frühere Kultusminister Hessens Ludwig von Friedeburg (SPD), die
Staatsministerin a.D. Hildegard Hamm-Brücher und der langjährige
Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Dieter
Wunder.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT